Preis der Uni Augsburg
„Kämpferin für Menschenrechte“: Farida Khalaf erhält Mietek-Pemper-Preis

05.12.2024 | Stand 05.12.2024, 17:09 Uhr |

Bei der Auszeichnung: Preisstifter Georg Haindl, Unipräsidentin Sabine Doering-Manteuffel, Preisträgerin Farida Khalaf, Wissenschaftsminister Markus Blume, Oberbürgermeisterin Eva Weber und Jurymitglied Rabbiner Tom Kucera. Foto: Universität Augsburg

Farida Khalaf, Überlebende der IS-Massaker im Irak, hat den Mietek-Pemper-Preis der Universität Augsburg erhalten. Die irakische Menschenrechtsaktivistin ist eine der rund 6500 Überlebenden der IS-Versklavung und des Völkermords an Jesidinnen und Jesiden im August 2014.

Der Mietek-Pemper-Preis der Universität Augsburg für Versöhnung und Völkerverständigung ehrt Engagement für den Frieden. Der Preis ist nach dem Ehrenbürger der Stadt und der Universität, Mieczyslaw Pemper, benannt.

Pemper rettete mit Oskar Schindler 1100 Juden

Pemper war Gefangener im KZ Krakau-Płaszów. Dem Lagerkommandanten Amon Göth als persönlicher Schreiber zugewiesen, gelang es Pemper unter Einsatz seines Lebens, im Verbund mit dem Fabrikbesitzer Oskar Schindler 1100 Jüdinnen und Juden vor dem Tod in Auschwitz zu retten.

Farida Khalaf: Überlebende der IS-Versklavung

Mit dem Preis ausgezeichnet wurde in diesem Jahr Farida Khalaf. „Als jesidische Überlebende der IS-Versklavung und des Völkermords ist Farida Khalaf Kämpferin für Menschenrechte, Anwältin der Gerechtigkeit, und großartige Botschafterin des Friedens. Mit Charisma und Courage zeigt sie, welch riesigen Unterschied das Engagement eines Einzelnen machen kann. Sie ist Vorbild für uns alle“, sagte Wissenschaftsminister Markus Blume anlässlich der Preisverleihung.

Seit ihrer Flucht ist Farida Khalaf ein wichtiger Teil einer globalen Bewegung, bei der es darum ging und geht, die Täter vor Gericht sowie den Völkermord an den Jesidinnen und Jesiden zur Anerkennung zu bringen, das Bewusstsein zu schärfen und internationale Aufmerksamkeit auf die begangenen Taten zu lenken.

2018 gründete Farida Khalaf gemeinsam mit anderen Überlebenden die Organisation Farida Global und ist deren Vorsitzende. Der Verein möchte den Geschichten und Anliegen der Betroffenen mehr Gehör verschaffen und setzt sich für die Rechte und Belange von Überlebenden des Völkermords ein, insbesondere von Frauen und Mädchen, die schwersten Menschenrechtsverletzungen und sexueller Gewalt ausgesetzt waren oder sind.

AZ

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