Der Wirtschaftswissenschaftler Professor Marco Wilkens war für die Universität Augsburg in Baku, in Aserbaidschan, auf der UN-Klimakonferenz COP29. Wilkens ist Forscher am Augsburger Zentrum für Klimaresilienz.
Die Teilnehmerländer einigten sich in Baku auf eine Unterstützung von bis zu 300 Milliarden US-Dollar pro Jahr für den Globalen Süden. Die finanziellen Mittel sollen Entwicklungsländern bei der Anpassung an den Klimawandel helfen. Die Summe werde aber „von vielen als vollkommen unzureichend angesehen“, sagt Wilkens. Die Entwicklungsländer selbst hatten ursprünglich 1,3 Billionen US-Dollar pro Jahr gefordert. „Diese Diskrepanz zeigt die Schwierigkeit, Klimagerechtigkeit zu erreichen. Zumal noch unklar ist, wer genau wann zahlen wird und ob als Zuschuss oder Kredit“, führt Wilkens weiter aus.
War die COP29 ein Misserfolg?
Und wie steht es um den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen? In diesem zentralen Thema „ist man nicht viel weitergekommen“, sagt der Wissenschaftler. Grund dafür sei, dass insbesondere Länder wie Saudi-Arabien und Indien Entscheidungen blockiert haben. „Das ist in Summe sehr besorgniserregend, war allerdings auch nicht anders erwartet worden.“
Etwas Mut machten lediglich „gewisse Fortschritte auf dem Weg zu einem Klimaclub“, so Wilkens.
Dass die COP29 damit insgesamt ein Misserfolg war, möchte Wilkens so drastisch nicht formulieren. „Viele haben sich größere Schritte auf der großen Bühne der Politik gewünscht, sowohl was die Themen Klimawandelanpassung als auch Eindämmung des Klimawandels angeht. Die COPs bestehen aber nicht nur aus diesen internationalen politischen Verhandlungen, sondern auch aus Tausenden ‚Side Events‘.“ Von den zahlreichen Arbeitstreffen und Diskussionen gingen „sehr viele gute Impulse“ aus. Das dürfe man nicht unterbewerten.
AZ
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