Uniklinikum Augsburg
Hilfe bei Long Covid: Augsburger Expertin Claudia Traidl-Hoffmann bietet Online-Sprechstunde an

02.01.2025 |

Die Augsburger Professorin Claudia Traidl-Hoffmann berät Menschen mit komplexen Umwelterkrankungen unter anderem per Videocall. Foto: Umweltmedizin

Die Augsburger Ärztin Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann behandelt Patienten mit Long Covid und Chronischem Erschöpfungssyndrom sowie Menschen, die an Folgen der Corona-Impfung leiden. Auch Patientinnen und Patienten mit Elektrosensibilität und Chemikaliensensibilität kommen zu ihr.

Um schnell und unkompliziert helfen zu können, bieten die Expertin und ihr Team des Augsburger Uniklinikums zusätzlich eine virtuelle Sprechstunde an.

Die Online-Sprechstunde dient in erster Linie der Anamnese: Unter welchen Symptomen leidet der Mensch? Wie haben sich die Lebensumstände dadurch verändert? Ziel sei es, insbesondere Patientinnen und Patienten aus Bayern, die unter anderem unter Long Covid leiden, einen leichteren Zugang zu spezialisierten medizinischen Beratungen und Behandlungen – unabhängig von ihrem Wohnort – zu ermöglichen, bevor gemeinsam weitere Schritte geplant werden, erklärt Traidl-Hoffmann, die zudem Direktorin des Instituts für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit an der Augsburger Uniklinik ist.

Patienten auch aus dem europäischen Ausland

Durch die unaufwendige Kommunikation „können wir Symptome sofort abklären und eine individuell abgestimmte Diagnose und Therapieplanung ermöglichen“, sagt Traidl-Hoffmann.

Ihre Patientinnen und Patienten kommen zum Teil sogar aus dem europäischen Ausland, um sich in Augsburg behandeln zu lassen. Traidl-Hoffmann gelte international als ausgewiesene Expertin auf ihrem Gebiet, betont das Uniklinikum, das die erste bayerische Uniklinik ist, die eine Online-Sprechstunde im Fachbereich der Umweltmedizin anbietet.

„Von einigen wissen wir, dass sie aufgrund der Erkrankung seltener das Haus verlassen“, erklärt Traidl-Hoffmann. Denn der Leidensdruck von Menschen beispielsweise mit Multipler Chemikaliensensibilität (MCS) sei enorm. „Bevor wir die Patientinnen und Patienten das erste Mal sehen, haben die meisten von ihnen einen langen Leidensweg hinter sich“, berichtet die Medizinerin. „MCS kann aufgrund der Symptome, die die Erkrankung auslöst, zu sozialer Vereinsamung und völliger Isolation führen.“ Durch die Nutzung digitaler Technologien möchte das Klinikum die Barrieren reduzieren, die Patientinnen und Patienten mit einschränkenden Krankheiten von traditionellen Behandlungsmethoden fernhält.

Neben Atemnot, Hautrötung, Kopfschmerzen oder Asthma können bei MCS generell Störungen verschiedener Organsysteme auftreten. Weil Patienten diese Symptome mit dem Kontakt mit Chemikalien und Umweltbelastungen in Verbindung bringen, ziehen sie sich nach und nach zurück, bis eine regelrechte Konditionierung auftritt. Bei diesen Reiz-Reiz-Assoziationen können bereits geringste Mengen eines Allergens oder einer Chemikalie zu Symptomen führen.

Termine können telefonisch und per E-Mail vereinbart werden

„Langfristig streben wir danach, die Lebensqualität Betroffener zu verbessern und durch innovative Ansätze in Diagnostik und Therapie die umweltmedizinische Versorgung weiterzuentwickeln“, sagt Traidl-Hoffmann.

Termine für die Videosprechstunde können telefonisch unter 0821/400-32 00 oder per E-Mail an umweltmedizin@uk-augsburg.de vereinbart werden.

AZ

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