von Markus Höck
Römer, Brecht, Friedensstadt, aber als Faschingshochburg ist Augsburg nicht bekannt. Im Gegenteil: Fasching war für viele Jahre Sache des Umlands. In der Stadt selbst gab es lediglich im Viertel Firnhaberau einen größeren Umzug. Ansonsten war das Treiben an den närrischen Tagen insbesondere in der Innenstadt, trotz aller Bemühungen gleich mehrerer Faschingsgesellschaften, eher trostlos – bis zum vergangenen Jahr. Sozialreferent Martin Schenkelberg und Stadträtin Melitta Hippke machten sich stark für einen Gaudiwurm durch die Innenstadt und dieser Faschingsumzug für Kinder und Jugendliche kam so gut an, dass er in diesem Jahr wiederholt wird. Dabei ist der Gaudiwurm längst nicht die einzige Aktivität, die das närrische Augsburg in diesem Jahr zu bieten hat.
Aufgrund der Kürze der diesjährigen Faschingssaison – Aschermittwoch, an dem bekannterweise alles vorbei ist, fällt auf den 14. Februar – müssen sich die Narren ranhalten. Der Auftakt fand daher bereits am vergangenen Wochenende statt mit der Inthronisation des Hofstaats des Augsburger Carneval Vereins (ACV) im Unteren Rathausfletz – mit dabei der von der Stadt selbst als "Faschingsreferent" betitelte Schenkelberg. "In meiner rheinischen Heimat Hennef nahe Köln und Bonn ist mir der Karneval seit meiner Kindheit ein Herzensanliegen. Diese Begeisterung ist mir hier in Augsburg aber nicht abhandengekommen", so Schenkelberg. Im Gegenteil habe ihn die Fülle des Augsburger Faschings in der Stadt und vor allem auch im Umland überrascht und fasziniert.
Am kommenden Samstag, 20. Januar, hat Schenkelberg bereits wieder Gelegenheit seine närrische Leidenschaft auszuleben. Um 10.45 Uhr stellen sich im Unteren Fletz des Rathauses die kleinen und großen Prinzenpaare der Interessengemeinschaft der Faschingsgesellschaften aus Augsburg und Umgebung "Under oiner Kapp" (UOK) vor. Der Sozialreferent darf als Vertreter der Stadt die Abordnungen der UOK-Gesellschaften, der Augspurgia, des Faschings- und Freizeitclubs (FFC) Augsburg, des CCK Fantasia Königsbrunn, der Lechana Gersthofen und der Narrneusia aus Neusäß, begrüßen.
Als Höhepunkt der fünften Jahreszeit soll von Faschingssamstag, 10., bis Faschingsdienstag, 13. Februar, täglich von 10 bis 19 Uhr "buntes Narrentreiben auf dem Augsburger Rathausplatz" stattfinden, wie die Stadt Augsburg ankündigt. Im Mittelpunkt werde der in den Augsburger Stadtfarben dekorierte Narrenbaum stehen, der gleich zu Beginn am Faschingssamstag, gegen 11 Uhr, fertiggestellt sein soll. Sparsam, manche mögen es nachhaltig nennen, wie die Augsburger Schwaben sind, wird dafür der stehengelassene Christbaum von der Feuerwehr drei Tage vorher entastet, bevor ihn die Faschingsgesellschaften aus Augsburg und Umgebung zum diesjährigen Narrenbaum umdekorieren. Am Aschermittwoch wird dann auch für den Multifunktionsbaum alles wieder vorbei sein. Er wird laut Mitteilung der Stadt einen Tag später von der Feuerwehr abgebaut und endgültig entsorgt.
Für den Rosenmontag, 12. Februar, ist der "Gaudiwurm" als Kinderfaschingszug durch die Fußgängerzone geplant. Mitmachen können Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre. "Als Fußgruppen und mit maximal einem Leiterwagen ziehen die kleinen und größeren Mäschkerle ab 11.33 Uhr vom Rathausplatz aus über die Steingasse, die Annastraße, den Martin-Luther-Platz und die Philippine-Welser-Straße zurück zum Rathausplatz", beschreibt die Stadt die Route. Bei seiner Premiere im vergangenen Jahr hätten mehr als 800 Kinder und Jugendliche aus Kindergärten, Vereinen, sozialen Einrichtungen und privaten Familien teilgenommen. Von den laut Stadt einigen Tausend Zuschauern entlang der Zug-Strecke sei das Spektakel begeistert aufgenommen worden. Bereits jetzt zeige sich, dass die Beteiligung auch in diesem Jahr nicht nachlassen werde.
Hinter der Organisation des Gaudiwurms steht wieder das Sozialreferat der Stadt Augsburg mit Referent Martin Schenkelberg, Stadträtin Melitta Hippke und dem Stadtjugendring sowie den Faschingsgesellschaften Hollaria und "Under oiner Kapp". Unterstützt werde das "Gaudiwurm"-Team von der Stadtverwaltung, insbesondere dem Ordnungsdienst, so die Stadt. Als Moderatorin steht die UOK-Vizepräsidentin Marion Buk-Kluger auf der Bühne.
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