Die Augsburger Lehrerin Christiane Strom ist mit dem "Ordre des Palmes Académiques" für ihre Verdienste um die Zweisprachigkeit geehrt worden. Der Orden wurde bereits von Napoleon vergeben und gilt als eine der höchsten Auszeichnungen Frankreichs für Verdienste im Bildungsbereich. Strom, die Schulleiterin der Elias-Holl-Grundschule ist, bekam den Orden im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses von der französischen Generalkonsulin Corinne Pereira überreicht.
Seit 2017 ist die Elias-Holl-Grundschule in der Augsburger Innenstadt Modellschule als "Bilinguale Grundschule Französisch". Christiane Strom hatte sich für die Teilnahme an diesem Versuch eingesetzt. Zunächst wurde mit Arbeitsgemeinschaften für bilingualen Unterricht in allen Jahrgangsstufen begonnen. Seit dem Schuljahr 2018/19 gibt es zudem bilinguale Französisch-Klassen, in denen Phasen des regulären Unterrichts in französischer Sprache gestaltet werden – etwa in Mathematik, Kunst und Musik. Im Juli 2022 konnte die erste vierte Klasse, die in der gesamten Grundschulzeit Französisch in einer bilingualen Klasse hatte, die Elias-Holl-Grundschule verlassen. Mittlerweile lernt etwa die Hälfte der Grundschülerinnen und -schüler Französisch. Seit diesem Schuljahr ist die bilinguale Grundschule eine dauerhafte, fest etablierte Einrichtung und kein Versuch mehr.
Augsburgs zweite Bürgermeisterin und Bildungsreferentin Martina Wild betonte die "Bildungschancen für ein besseres Miteinander". Auf diesem Weg brauche es Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die sich der Kinder annehmen und auch besondere Angebote schaffen, die dazu einladen, andere Sprachen und Kulturen kennenzulernen.
In ihrer Dankansprache betonte die Ausgezeichnete: "Nie war es wichtiger als heute, über nationale Grenzen hinweg in einen kontinuierlichen Austausch und eine nachhaltige Kommunikation zu gehen. Der Schlüssel dafür ist die Sprache."
Die Schule hat inzwischen eine Warteliste mit zahlreichen Anfragen von sprengelfremden Eltern. (pm)
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