Mit verschiedenen Veranstaltungen wird in Augsburg an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert.
Am kommenden Montag, 27. Januar, lädt die Stadt Augsburg um 17.30 Uhr zu einer zentralen Gedenkstunde in den großen Moritzsaal am Moritzplatz 5 ein. Der 27. Januar ist seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Er erinnert an den Tag, an dem Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des NS-Regimes, befreiten. Auschwitz gilt als Symbol für die Schoa, den millionenfachen Mord der Nationalsozialisten an den europäischen Jüdinnen und Juden, die Ermordung Hunderttausender Sinti und Roma sowie unzähliger weiterer Menschen, die die nationalsozialistische Ideologie zu Feinden erklärt und verfolgt hatte. Der Gedenktag schließt auch die Erinnerung an diejenigen mit ein, die Widerstand leisteten oder anderen Schutz und Hilfe gewährten.
Gedenken in Zeiten des Populismus besonders wichtig
Die Stadt Augsburg begeht das Datum gemeinsam mit zahlreichen engagierten Initiativen, Vereinen und Partnern. In Zeiten des zunehmenden Antisemitismus und wachsender populistischer Strömungen sei es „von besonderer Bedeutung, das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten. Doch diese Erinnerung muss mehr sein als ein Gedenken – wir müssen handeln und entschieden dafür einstehen, dass sich solche Verbrechen niemals wiederholen“, sagt Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber.
Bereits am Sonntag, 26. Januar, wird es um 11 Uhr im Thalia
Kino, Am Obstmarkt 5, eine Filmpremiere geben. Erstmals wird der Film „Zeichen setzen!“ von Josef Pröll in Zusammenarbeit mit der Erinnerungs-Werkstatt Augsburg, Fritz Schwarzbäcker und Inge Kroll gezeigt. Der Film befasst sich mit Erinnerungszeichen in Augsburg und ihrer Bedeutung für die Gegenwart.
Schicksale junger Menschen musikalisch aufbereitet
Ebenfalls am 26. Januar findet um 16 Uhr die musikalische Lesung „Ich wand’re durch Theresienstadt“ mit dem Bläserquintett Opus 45 und dem Schauspieler Roman Knižka im Kleinen Goldenen Saal in der Jesuitengasse 12 statt. Knižka liest aus Erinnerungen unter anderem von Ruth Klüger, Zvi Cohen, Leo Strauss, Jana Renée Friesová, Helga Hošková-Weissová, Hannelore Brenner Wonschick und Gerty Spies.
Texte von inhaftierten Kindern und Jugendlichen kommen ebenso zu Gehör wie Lyrik der Schriftstellerin Ilse Weber. Das Bläserquintett Opus 45 spielt dazu Werke der Komponisten Pavel Haas, Hans Krása, Viktor Ullmann und Gideon Klein, die ebenfalls in Theresienstadt inhaftiert und ermordet wurden.
AZ
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