Wirtschaft
„America first“ ist schlecht für Augsburg: Wie die bayerisch-schwäbische Wirtschaft auf die US-Wahl blickt

03.11.2024 | Stand 03.11.2024, 16:28 Uhr |

Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Exportmarkt für Schwabens Unternehmen. Symbolbild: IMAGO / Sven Simon

Die USA sind der wichtigste Exportmarkt für die bayerisch-schwäbische Wirtschaft. Doch die Beziehungen sind abgekühlt. Die IHK Schwaben blickt mit Sorge auf die anstehenden Wahlen.

Derzeit unterhalten rund 600 Unternehmen aus Bayerisch-Schwaben Geschäftsbeziehungen in die USA. 160 davon sind mit eigener Niederlassung oder Produktion vor Ort, beispielsweise Zulieferer in der Automobilindustrie oder Maschinenbauer. Der schwäbische IHK-Präsident Reinhold Braun betont die „große Bedeutung des US-amerikanischen Marktes“. Insbesondere die stark exportorientierte Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben sei auf enge Beziehungen zu den Vereinigten Staaten angewiesen, sagt Braun.

Die Beziehungen zwischen den USA und seinen Handelspartnern wurden zuletzt jedoch auf eine harte Probe gestellt. In der vergangenen Präsidentschaft Donald Trumps führte die „America first“-Strategie zu einer protektionistischen Handelspolitik. Mit Zöllen und weiteren Handelsbarrieren versuchte Trump, die US-Wirtschaft vor der Konkurrenz aus dem Ausland abzuschirmen. Folge sind ein andauernder Handelskrieg mit China und die Schwächung internationaler Institutionen. Auch unter Trumps Nachfolger Joe Biden sei es zu keiner wesentlichen Entspannung gekommen, sagt Braun. Bidens millionenschwerer „Inflation Reduction Act“ hat das klare Ziel, Waren aus heimischer Produktion zu fördern. „Ausländische Unternehmen sind damit quasi gezwungen, in eigene Produktionsstätten in den USA zu investieren, wenn sie auf dem US-amerikanischen Mark wettbewerbsfähig bleiben wollen“, so der IHK-Präsident weiter.

Eine weitere Präsidentschaft Trumps dürfte die Gefahr von höheren Zöllen und sich verschärfenden Handelskriegen erhöhen. Aber auch Kamala Harris als Präsidentin würde den Kurs Bidens wohl beibehalten. Die Unternehmen in der Region müssten sich darauf einstellen, „dass das Klima im internationalen Handel noch rauer werden wird“, sagt Braun. Er fordert angesichts dieser Entwicklungen, den Fokus noch stärker auf den europäischen Binnenmarkt zu legen.

AZ

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