Rohrbach
Für die Kinder und die Natur

Elf Gartenbauvereine engagieren sich bei landesweitem Wettbewerb - Im Landkreis holt Eschelbach Platz eins

21.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:19 Uhr
Die drei Gewinner und ihre Mitstreiter: Karl Paul (mit Urkunde, von links) holte den dritten Platz mit dem Obst- und Gartenbauverein Rohrbach. Der erste Platz ging nach Eschelbach mit Maria Hofner und der zweite Platz nach Ilmmünster um die Gruppe von Waltraud Karl senior. −Foto: A. Ermert

Rohrbach (PK) Ein herzliches Dankeschön ging vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege an alle elf Obst- und Gartenbauvereine, die sich bei dem landesweiten Kinder- und Jugendwettbewerb "Streuobst-Vielfalt - Beiß rein" beteiligt haben. "Viel wird über Erhaltung und Schonung der Natur geschrieben und geredet. Die Gartenbauvereine gehen nicht diesen Weg - wir packen an", versicherte der Kreisvorsitzende Bernhard Engelhard.

Bei diesem Wettbewerb wurden hier im Landkreis von elf Vereinen bei 76 Veranstaltungen mit im Schnitt 18 Teilnehmern weit über 1300 Kindern die natürlichen Zusammenhänge einer Streuobstwiese auf spielerische Weise vermittelt. "Die Kinder werden sich später immer daran erinnern", ist sich Engelhard sicher.

"Der heutige Abend war ein Traum. Wir haben gesehen, was unsere Gartler in den Obst- und Gartenbauvereinen alles für die Kinder auf die Füße gestellt haben. Welche Ideen, welche Begeisterung dahintersteckt. Das ist einfach unglaublich", schwärmten Bernhard Engelhard und Geschäftsführer Heinz Huber bei der Abschlussveranstaltung jüngst beim Alten Wirt in Rohrbach, wo die Prämierung dieses Jugendwettbewerbs durchgeführt wurde. Alle elf Vereine aus dem Landkreis waren vertreten.

"Grundsätzlich gibt es keine Verlierer: Die Gewinner sind immer die Kinder", meinte Stefan Arndt, der Mitglied der Prüfungskommission war. Das Angebot war vielfältig - vom Erste-Hilfe-Kurs, über Fledermauskästen bauen, Obstbäume pflanzen, Apfelernte und Apfelsaft pressen, Basteln, Baumfingerabdrücke machen, herrliche Löwenbilder mit Blättern gestalten. Letztendlich musste alles noch bewertet werden.

Ganz vorne landete der Obst- und Gartenbauverein Eschelbach mit seiner Kindergruppe "Hopfafechser", der OGV Ilmmünster mit den "Erdbeerfexern" wurde Zweiter und auf Platz drei kam der OGV Rohrbach mit seiner "Rentnerbrigade", die ihre Aktionen mit den Vorschulkindern des Löwenzahn-Kindergartens durchführten. Die acht verbleibenden Vereine wurden in alphabetischer Reihenfolge ohne eine Bewertung vorgestellt und jeder der elf Vereine zog sein ganz persönliches Fazit über seine Aktionen. Heinz Huber unterlegte die Ausführungen mit Schnappschüssen, die lebhaft zeigten, mit welcher Freude und Begeisterung die Kinder, aber auch die Erwachsenen dabei waren. Alle Vereine hatten das gleiche Ziel: "Die Natur soll den Kindern nähergebracht werden."

Landrat Martin Wolf (CSU) würdigte das gewaltige Engagement der Gartenbauvereine: Der Landkreis Pfaffenhofen beteiligte sich von ganz Bayern mit am stärksten an diesem Wettbewerb. "Das ist eine echte Gartenbaubewegung. Man hat es angefangen, es ist beeindruckend und soll nicht wieder verschwinden. Das ist einfach eine gute Sache", sagte Wolf. Denn man habe in der Politik mindestens fünf Jahre verschlafen. Jetzt müsse man für die Vögel, Insekten, einfach für die Umwelt etwas tun. "Die Kinder werden jetzt mit diesem Wissen groß und deshalb ist dieser Wettbewerb so wertvoll."

Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold (CSU) hat in seiner Gemeinde fünf Gartenbauvereine und die Eschelbacher haben sich den ersten Platz gesichert - da wollte er bei der Ehrung nicht fehlen. Er hatte vorab die ausgelegten Fotomappen durchgeblättert und bemerkte dabei eines: "Strahlende Kinderaugen", denn die Kinder waren voller Freude dabei, lernten und entdeckten dabei viel Neues, viel Unbekanntes. Für Machold ist wichtig: "Wir brauchen Menschen, die die Kinder entsprechend aufklären", sie an die Hand nehmen, führen und leiten.

Hier in den Vereinen werde nicht nur geredet: "Man tut etwas, mein Respekt dafür!" Und der Gartenbauverein, der sich engagiert, solche Aktionen durchführt, bekommt von der Gemeinde Wolnzach 250 Euro Zuschuss. Denn sowohl Machold als auch Landrat Wolf stehen hinter solchen Wettbewerben, wie sie erklärten, weil sie stolz seien, dass die Vereine unsere Heimat mitgestalten.

Waltraud Karl ist die Jugendbeauftragte im Bezirksverband Oberbayern und freute sich über die außergewöhnlich große Beteiligung im Landkreis: "Das war wahrscheinlich noch nie da." Es gibt 27 Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis, wovon elf Vereine so mutig waren und sich der Herausforderung stellten, entsprechend dem Thema "Streuobstwiese" die passenden Aktionen für die Kinder zu organisieren.

Nur ein paar Vereine haben schon Kindergruppen, aber alle Vereine waren sehr kreativ, arbeiteten mit Kindergärten, Schulkindern, boten Ferienpassaktionen an - und die meisten planen auch im Jahr 2019 wieder Aktionen durchzuführen und weiterzumachen. Sie stehen vor der Überlegung, Kindergruppen zu gründen. Doch eines ist sicher: Die Erwachsenen waren mindestens genauso begeistert wie die Kinder.

Jeder Verein erhielt eine Urkunde, die Erst- und Zweitplatzierten durften sich über eine Saftpresse freuen und die restlichen Teilnehmer bekamen einen Dörrautomaten vom Kreisverband überreicht. Jeder Verein bekam auch einen Apfelschäler.
Die Kinder aus Eschelbach sind zusammen mit drei Betreuern zu einer kurzweiligen Abschlussfeier am 30. Juni im Rahmen der Landesgartenschau in Wassertrüdingen eingeladen.

Aber auch die übrigen zehn Vereine können sich anschließen: "Vom Kreisverband werden dann Busse organisiert", gab Bernhard Engelhard noch abschließend bekannt. Anmeldungen sind bis 17. Mai an Heinz Huber zu geben. Erwachsene zahlen 30 Euro, Kinder zehn Euro.

Anna Ermert