Rohrbach
Ein Hektar voller PV-Module

Gemeinderat bringt Solarpark westlich von Bruckbach auf den Weg - Ladestationen für E-Biker direkt am Radweg

20.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:38 Uhr
Auf einem 3,2 Hektar großen Areal westlich von Bruckbach entsteht der Solarpark, auf den sich auch E-Biker freuen können. −Foto: A. Ermert

Rohrbach (pat) Details zum Solarpark, der westlich von Bruckbach auf einem 3,2 Hektar großen Areal nahe der Bahnlinie und der Autobahn entstehen wird, sind am Dienstag im Rohrbacher Gemeinderat bekannt geworden.

Um das Vorhaben zu ermöglichen, haben die Räte mit 12:3 Stimmen - und damit gegen das Votum der drei Freien Wähler Peter Otto, Michael Kornke und Helmut Schalk - sowohl die Änderung des Flächennutzungsplans als auch die Aufstellung eines Bebauungsplans auf den Weg gebracht.

Wie Vertreter des Planungsbüros mitteilten, besteht der eigentliche Solarpark aus Photovoltaikmodulen, die in zwei Abschnitten auf einer Fläche von einem Hektar aufgeständert werden. Diese Areale werden üppig eingegrünt - mit fünf bis 20 Meter breiten Baumstreifen. Auch der dichte Bewuchs mit Bäumen zu den Bahngleisen hin bleibt. Zu einer quer durch das Gelände verlaufenden Wasserleitung wird ein Sicherheitsabstand von drei Metern eingehalten. Ein Graben, der ebenfalls in dem Bereich verläuft, bekommt einen Ufersaum.

Der Solarpark entsteht am Rande eines gut genutzten Radwegs, der quer durch das Ilmtal führt. Daher errichten die Betreiber direkt an der Schnittstelle von Radstrecke und Trafostation einen 130 Quadratmeter großen Rastplatz. Dort werden mindestens zwei Ladestationen für E-Bikes errichtet. Womöglich sogar mehr, falls die nachfrage groß ist. Durch die 2100 Quadratmeter umfassende Ausgleichsfläche und der Tatsache, dass auch der unbebaute Rest des 3,2 Hektar großen Areals in eine Extensivwiese umgewandelt wird, sprechen die Betreiber und Bürgermeister Peter Keck (SPD) davon, dass dieses Vorhaben für die Natur eher eine Aufwertung bedeutet. Außerdem werde ja auch regenerativer Strom erzeugt, was ebenfalls der Umwelt zugute komme. Die PV-Module sollten aus der Ferne nicht zu sehen sein, weil das Gelände zum einen stark eingegrünt und zum anderen die Höhe der aufgeständerten Module vergleichsweise moderate zwei Meter betragen werde, hieß es weiter. "Bisher war das alles Ackerland", fügte Keck an. "Ökologisch sollte das eine Verbesserung sein. "

Das sahen die meisten Gemeinderäte ähnlich. Lediglich Peter Otto (FW) erklärte, dass er das Ilmtal als sensiblen Bereich ansehe. Er könne daher dem Bauvorhaben nicht zustimmen. Dass gerade bei Bruckbach die Natur in den vergangenen Jahren gewaltige Veränderungen in Kauf nehmen musste, weil - auch von Rohrbacher Räten vorangetrieben - ein riesiges Gewerbegebiet mitten ins Ilmtal gepflanzt wurde, wurde in diesem Zusammenhang jedoch nicht mehr aufgegriffen.

Ottos Votum schlossen sich letztlich nur zwei seiner Fraktionskollegen an. Alle anderen stimmten für die Freiflächen-Photovoltaikanlage, die sämtliche Vorgaben der Grundsatzentscheidung des Gremiums erfüllt. Die Gemeinde Rohrbach hatte bekanntlich durch ein Fachbüro extra eine PV-Planung erstellen lassen, auf der geeignete Flächen ausgewiesen und diverse Kriterien festgesetzt wurden, die von möglichen Investoren zu erfüllen sind. Der "Solarpark westlich von Bruckbach" erfüllt alle diese Auflagen.