Langenbruck
Ehre für die stillen Helden

Landkreis zeichnet langjährige Vereinsfunktionäre für ihr Engagement aus

21.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:34 Uhr
Bei zahlreichen Funktionären bedankte sich der Landkreis Pfaffenhofen für ihr jahrelanges ehrenamtliches Engagement. −Foto: A. Ermert

Langenbruck (era) Als Diener ihres Vereins hat Landrat Martin Wolf (CSU) die drei geehrten Funktionärinnen und elf Funktionäre aus mehreren Landkreisvereinen bezeichnet, die vor Kurzem für ihr herausragendes Engagement im Dienst für Andere und der Allgemeinheit geehrt wurden.

Heinz Sommer bekam als Anerkennung seines über vier Jahrzehnte andauernden herausragenden Engagements für den Kaninchenzuchtverein Pfaffenhofen das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten von Landrat Martin Wolf an die Brust geheftet. "42 Jahre hat Heinz Sommer das Amt des Kassiers gewissenhaft mit der erforderlichen Fachkompetenz und Souveränität ausgeführt sowie die jeweiligen Vereinsausstellungen organisiert und betreut", hob Landrat Wolf dieses Engagement hervor. "Er wird auch von allen wegen seiner Erfahrung, Hilfsbereitschaft und zuverlässigen Art respektiert und hoch geschätzt. "

Im Gasthof Fröhlich in Langenbruck fand die Funktionärsehrung des Landkreises Pfaffenhofen statt, musikalisch sehr schön begleitet von der Schwarzholzbläsergruppe der Stadtkapelle Geisenfeld. Ein würdiger Rahmen für engagierte Menschen, denen Ehre gebührt. Und diese erwiesen ihnen der Landrat, die Bürgermeister oder Stellvertreter ihrer Heimatgemeinden, die jeweiligen Vereinsvorsitzenden und die beiden Stellvertreter des Landrats Anton Westner (CSU) und Josef Finkenzeller (Freie Wähler) sowie der Vorsitzende der Sportkommission Florian Weiß und mehrere Mitglieder der Kommission.

"Was wäre die Gesellschaft ohne das Ehrenamt? Ohne die fleißigen Helfer, die unentgeltlich ihre Freizeit opfern, um sich für die Gemeinschaft, für einen guten Zweck und für andere einsetzen? ", fragte Florian Weiß nach. "Es wäre vieles anders und die Gesellschaft nicht wiederzuerkennen. "Weiß bezeichnet die ehrenamtlichen Funktionäre "als die stillen Helden des Alltags", denn sie halten den Sportlern den Rücken frei, damit sie Erfolg haben können. "Das Ehrenamt ist eine tragende Säule in unseren Vereinen, überhaupt in unserer Gesellschaft. Es ist eine unbezahlbare Leistung, die der Staat und die Kommunen nicht leisten könnten. "

Er wünschte allen weiterhin viel Freude und Kraft im Ehrenamt, man brauche die Ehrenamtlichen, denn "es ist auch eine tiefe Befriedigung". Weiß bat die Anwesenden: "Gebt das auch an die Jugend weiter, denn wir brauchen auch hier Nachfolger. " Er schloss mit einem treffenden Zitat von Erich Fried, das Ansporn sein kann: "Für die Welt bis Du irgendjemand, aber für Deinen Verein bis Du die Welt. "

Landrat Wolf betonte, dass mit solchen Funktionärsehrungen die besondere Bedeutung des Ehrenamts im örtlichen Bereich für eine lebendige und soziale Gesellschaft hervorgehoben werden soll. "Das ist notwendig, um das Bewusstsein für Gemeinsinn und Solidarität zu beleben. "

Wolf nannte drei wichtige Punkte, die für das Ehrenamt stehen. "Funktionäre arbeiten im Hintergrund", meist im stillen, ihre Arbeit wird oft gar nicht wahrgenommen. Aber diese Arbeit ist enorm wichtig, denn ohne die ehrenamtlich geleisteten Stunden der Vorsitzenden, Kassenwarte, Schriftführer, Abteilungsleiter und Mannschaftsbetreuer wären die Aktiven nicht erfolgreich und es gäbe kein funktionierendes Vereinsleben, das immer wieder aufs Neue aktiv und attraktiv gestaltet werden muss. Wolf dankte den Anwesenden für ihre Leistungen: "Sie machen sich ebenso verdient um den Sport, wie die Aktiven. "Als zweiten Punkt nannte Wolf: "Den Funktionär findet man schwer", oft lautet die Devise: "Aktive Betätigung im Verein ja - Beteiligung im Ehrenamt nein. " Ein von Zusammenhalt geprägtes Vereinsleben gebe es nur, wenn mehrere Funktionäre gut zusammenspielten und hinter den Kulissen alles glatt laufe. Auch Wolf appellierte: "Sorgen sie für Nachwuchsfunktionäre. " Durch langjährige Erfahrung haben "die Alten" einen Blick, wer künftig in Führungsaufgaben hineinwachsen könnte: "Denn wir brauchen Einsteiger und keine Aussteiger", forderte Wolf.

Und der dritte Punkt ist der angenehmste, denn "ein Funktionär kann ernten". Blühende Vereinsumlagen, wenn man finanziell ein gutes Händchen hat, neue Bauwerke, wer Vereinsbauten organisiert, auch Meisterschaften, wenn die Begleitteams gut aufgestellt sind und er hat glückliche Menschen, aktive Sportler und passive Zuschauer um sich, wenn das Vereinsleben funktioniert.

Abschließend bedankte sich der Landrat im Namen des Landkreises bei den anwesenden Funktionären für die unzähligen ehrenamtlich geleisteten Stunden und für allen Ärger, den sie auf sich genommen haben.

Eine weitere besondere Ehrung wurde Anne Fishburn und Angela Vece zuteil, die seit 30 Jahren schon der vhs Pfaffenhofen verbunden sind, nämlich als Dozentinnen für Englisch- und Italienisch-Sprachkurse. "Als Verkaufsschlager erwies sich der Konversationskurs ,Monday night is conversation night' von Anne Fishburn, der heute noch immer ausgebucht ist, vielleicht wegen des zu Beginn ungewöhnlichen Unterrichtsort - einem griechischen Lokal", vermutete Peter Sauer. Auch ihre Sprachreisen, bei denen die erworbenen Englischkenntnisse in Live-Situationen getestet werden können, sind sehr gefragt.

Als Grundschullehrerin mit Muttersprache Italienisch ist Angela Vece prädestiniert für ihre Aufgaben bei der vhs, die sie anfangs in Baar-Ebenhausen, später dann auch bei den Zweigstellen Reichertshofen, Hohenwart und schließlich auch in Pfaffenhofen durchführte. "Vom Anfängerkurs bis hin zur Kombination von Kochkurs und Italienisch-Lernen, sie ist kreativ und hat unser vhs Programm stets bereichert", sagte Sauer. "Herzlichen Dank, liebe Anne und Angela für die langjährige Treue und engagierte Mitarbeit. "