Dorfschule benötigt dringend Hilfe

Der Freundeskreis der Missionsbenediktiner will sich für eine Einrichtung in Peramiho in Tansania einsetzen.

11.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:29 Uhr
Riesengroß ist die Freude bei Allen, wenn das klare und kühle Wasser ohne große Mühen auf einmal unbeschränkt und - was genauso wichtig ist - allen kostenlos zur Verfügung steht. Ein allgemein zugänglicher Brunnen im Dorfbereich ist vor allem für die Frauen eine große Hilfe, so mussten Sie doch früher weite Wege zurücklegen und kamen dann auch nur oft mit dreckigem Wasser heim, in dem viele Krankheitserreger steckten. −Foto: Kaindl

Pfaffenhofen (PK) Unter dem Motto "Wasser ist das Gut aller", bittet der Freundeskreis der Missionsbenediktiner bei seiner Herbst-Adventsaktion um Spenden für eine Dorfschule in Tansania.

 Benötigt wird dringend eine Wasserpumpe, die mit Solarstrom angetrieben wird - denn im Dorf Mdundowalo gibt es weder Wasser noch Strom. Die Kinder holen das benötigte Nass aus einer nahe gelegenen Wasserstelle. Die Schule selbst liegt am Ortsrand des Dorfes, die "Straße" endet hier und es beginnt eine unwirtliche Buschlandschaft. Die Gesamtkosten für Pumpe und Solarmodule betragen 5000 Euro. Durch das nahe gelegene Benediktinerkloster in Peramiho ist gewährleistet, dass die Anlage regelmäßig gewartet und im Bedarfsfalle auch repariert wird.

Der dortige Lehrer, der vollkommen allein die Kinder unterrichtet, hatte eine Festanstellung an einer Klosterschule der Missionsbenediktiner. Sein großer Traum war, eine Schule für Waisenkinder, Arme und Kinder mit Lernschwierigkeiten zu errichten. Unter viel Mühen und Rückschlägen gelang es ihm, so viel Geld zu sammeln, dass er einfache Klassenzimmer und je ein Internat für Mädchen und Buben errichten konnte. Die Klassenzimmer haben ein Dach und sind mit einfachen Bänken und Tischen ausgestattet. Die Internate bestehen aus je einem Raum sind ebenfalls überdacht und haben Stockbetten. Die sanitären Anlagen wurden bereits getrennt gebaut, was ebenfalls nicht überall der Fall ist.

In Afrika, aber auch in vielen anderen südlichen Ländern, ist es die Regel, dass Eltern für ihre Kinder Schulgeld bezahlen müssen. Rechnet man dann noch die Schuluniform dazu, die ebenfalls oft Pflicht ist, so kann man verstehen, dass viele Eltern diese Kosten nicht aufbringen können. Damit aber auch diese Kinder die Möglichkeit zum Schulbesuch haben, übernimmt das Benediktinerkloster in Peramiho im Rahmen eines Programmes für bedürftige Kinder und Jugendliche schon seit längerer Zeit diese Kosten.

Zu dieser Aktion sagt der Vorsitzende des Freundeskreises Hermann Kaindl: "Wieder einmal unterstützen wir ein Projekt, von dessen Notwendigkeit wir überzeugt sind und das im Kontrollbereich unserer Möglichkeiten liegt. Denn mit dem Benediktinerkloster Peramiho arbeiten wir nun schon seit über 25 Jahren eng zusammen. Grundsätzlich versuchen wir immer kleine Projekte komplett zu finanzieren, denn bei Mammutvorhaben, an denen sich manchmal mehrere Organisationen beteiligen, geht doch oft einiges daneben - vorsichtig ausgedrückt."

Kaindl erinnere sich noch zu gut, als vor einigen Jahren in der Sahelzone eine große Dürre ausbrach. "Mit Regierungsgeldern - auch von deutscher Seite - wurden Tiefbrunnen gebohrt und plötzlich war Wasser im Überfluss vorhanden", sagt er. "Die Folge war, dass die Stammesfürsten ihre Ziegen- und Kuhherden enorm vergrößerten, denn damit stieg auch ihr persönliches Ansehen." Leider versagten aber bereits nach kurzer Zeit die ersten Tiefbrunnen wegen fehlender Wartungsarbeiten und mangels Ersatzteilen. "Und was noch viel schlimmer war: Durch die vielen Hufe der Ziegen und Rinder konnte sich die Grasnarbe nach dem Abweiden nicht mehr erholen und die Versteppung der Sahelzone weitete sich nach Süden enorm aus." Für die Menschen, die über Jahrhunderte in diesem Gebiet lebten, war es besonders schlimm, da die alten Brunnen durch das Absinken des Grundwasserspiegels größtenteils versandeten und sie gezwungen waren in eine der größeren Städte abzuwandern. "Unsere herzliche Bitte ist deshalb: Unterstützen Sie unsere Aktion. Sie können versichert sein, dass jeder Euro weitergeleitet wird."