Rohrbach
Das Ende der Ära Heinz Huber

Katja Haslbeck übernimmt den Vorsitz der Tennisabteilung des TSV Rohrbach

14.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:26 Uhr
Katja Haslbeck, die neue Vorsitzende der Rohrbacher Tennisabteilung, verabschiedet nach zehn Jahren ihren Vorgänger Heinz Huber in den Tennisruhestand. −Foto: A. Ermert

Rohrbach (era) Eine Ära geht zu Ende: Der Vorsitzende der Tennisabteilung des TSV Rohrbach Heinz Huber stellte sich nach zehn Jahren an der Spitze nicht mehr zur Wahl. "Es war eine schöne Zeit, ich hab es immer gerne gemacht", resümierte er. Nach 49 Jahren männlicher Herrschaft gibt es nun ein Novum im Verein: Katja Haslbeck wird die erste weibliche Vorsitzende der Abteilung.

Und damit nicht genug, Sigrid Jaenicke wird zur zweiten Vorsitzenden und Schriftführerin gewählt in Doppelfunktion, was nach der neuen Abteilungsordnung möglich ist. Ebenfalls eine Doppelfunktion führt Erich Altmann als dritter Vorsitzender und Jugendwart aus. Zum Sportwart wurde erneut Patrick Ermert sowie Kerstin Festl zum Kassier gewählt.

Maria Grassl scheidet als Beisitzerin aus, denn die TSV-Führung hat sie "abgeworben" - als zweite Vizepräsidentin des Hauptvereins. Die Frauenquote ist dennoch hoch in der Tennisabteilung. Von den neun Besitzern sind vier Frauen: Bobby Moosmayr, Laura Zwack, Tanja Weiß und Uli Murr neben Phillip Daniel, Rudi Fuchs, Martin Wolf, Andreas Gauweiler und dem neu hinzugekommenen Stefan Stingl.

"Was ist passiert in den letzten zehn Jahren", fragte Heinz Huber. Sein liebstes Kind, das Camp für den Tennisnachwuchs, hat er zusammen mit Anke Warnecke und Patrick Ermert aus der Taufe gehoben. Zehnmal wurde es zwischenzeitlich ausgerichtet und es ist jedes Jahr der Renner. Der Nachwuchs war für Huber immer eine Herzensangelegenheit und er wünscht sich, dass dieses Camp auch weitergeführt wird, was ihm Jugendwart Erich Altmann auch gerne versprach. "Kinder gehören zum Vereinsleben, ohne sie stirbt der Verein", appellierte Huber an seine Nachfolger. Doch wenn er sich den Terminplan für das Jahr 2019 so ansehe, ist er überzeugt, dass es keinen Stillstand im geben werde.

Huber hat die Abteilung geprägt: Zwei Landkreismeisterschaften wurden unter ihm ausgerichtet, 2010 feierte der Tennisverein sein 40-Jähriges. Und, was sehr wichtig war, da der alte Zustand nicht mehr tragbar war: "Der Anbau für die Duschen wurde mit viel Eigeninitiative errichtet." Es gab immer viel zu tun, doch jetzt ist Schluss für Huber: "Ich will keine festen Termine mehr haben, keine Verantwortung mehr tragen, aber wenn ich gefragt werden, helfe ich immer gerne dazu." Er wünschte der neuen Vereinsführung viel Glück, ein gutes Händchen und er freute sich, dass die Übergabe so reibungslos klappte. "Ab jetzt bin ich nur noch ein normales Tennismitglied."

Katja Haslbeck dankte für das ihr entgegengebrachte Vertrauen. "Es war ein zähes Ringen um die neue Vorstandschaft, aber wir machen fast mit dem alten Team weiter." Sie hoffte, dass Heinz Huber zusammen mit seiner Frau Rosemarie im straffen Terminplan noch eine Lücke frei hat, denn die beiden bekamen als Abschiedsgeschenk Karten für das Tennisturnier in Kitzbühel und Pflanzen für den Garten als bleibende Erinnerung an seine Tenniszeiten.

Sportwart Ermert sieht im Verein nach dem Abschied von Huber einige Baustellen auf den Vorstand zukommen, "doch im sportlichen Bereich haben wir das nicht, da läuft es sehr gut". Gut sei, dass es eine zweite Herrenmannschaft geben wird. "Da ist jetzt ein Unterbau da." Man habe Damen und Herren, Damen 40 und Herren 40, Damen 60 und Herren 65, alle Altersstufen seien vertreten, die nächste Saison könne kommen. Es ist neben den üblichen sportlichen Veranstaltungen Ende Juni die "Rohrbach Open" geplant, ein Turnier der Vereine - als Versuch, neue Leute auf die Plätze zu bringen. "Schauen wir, was die Zeit nach dem Huber Heinz so bringt", so der Sportwart.

Jugendwart Erich Altmann blickte auf ein lebendiges, intensives und sehr erfolgreiches Jahr für die Jugend zurück. Sechs Mannschaften nahmen am Spielbetrieb teil, drei von ihnen wurden souverän Meister, auch die übrigen platzierten sich hervorragend. "Sportlicher Einsatz und großer Mannschaftszusammenhalt hat zu diesem tollen Ergebnis geführt, es kommt einiges nach."

Sieben Jugendmannschaften sind heuer gemeldet, sie treten mit neuen Trikots an, die durch die Einnahmen beim Weihnachtsmarkt und der Tombola bei der Weihnachtsfeier finanziert werden konnten, mit einer geringen Selbstbeteiligung. Derzeit sind 48 Kinder im Trainingsbetrieb, wovon ein Großteil jünger als zwölf Jahre ist.

Etwas einmaliges wurde mit der Tenniskooperation auf die Füße gestellt. Geisenfeld, Wolnzach, Langenbruck, Rudelzhausen, Scheyern, Schweitenkirchen und Rohrbach gehören dazu. "Eine einmalige Sache", sagt Altmann. Es gab tolle Turniere, die Kinder bekommen Spielpraxis und Selbstvertrauen. Das Verhältnis unter den teilnehmenden Vereinen sei super und diese Kooperation werde auf alle Fälle weitergeführt. Auch Schnupperkurse für die beiden Rohrbacher Kindergärten brachten positive Ergebnisse.

Altmann dankte auch für die große Unterstützung, die man vom Hauptverein erhalte, das sei nicht selbstverständlich, und er dankte allen Helfern und Gönnern, ohne die eine solch gute Jugendarbeit nicht zu leisten wäre. Er dankte ausdrücklich auch Huber als "Mr. Tenniscamp". Auch TSV-Präsident Robert Maier lobte ausdrücklich die gute Jugendarbeit und die Abteilung im Allgemeinen - und dankte Heinz Huber im Besonderen.