Als Umweltsünder abgestempelt

22.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

Zum Artikel "CSU kontra BEG" (PK vom 17. März):

Das Vorgehen von Markus Käser kann, wie schon 2016 im Vorfeld des Bürgerentscheids, mit "Kunst der Glaubwürdigkeit" - dem Slogan seiner Firma - betitelt werden. Ohne jegliche Sachlichkeit wird jeder, der anderer Meinung ist, als populistisch und "Umweltsünder" abgestempelt. Ein Vorgehen, das sehr einfach ist - man schiebt alles auf den Klimaschutz und wenn die Argumente ausgehen, denunziert man alle anderen als Umweltsünder.

Im Herbst 2015 wurden die Bäume gerodet, laut Baugenehmigung hätte spätestens im Herbst 2016 aufgeforstet werden müssen. Zu Baubeginn hätte eine gesicherte Fläche zur Verfügung stehen müssen, was die BEG einfach mal ignoriert hat. Da aus mündlichen Absprachen dann nichts wurde, hat es jetzt zwei Jahre gedauert, um eine geeignete Fläche zu finden. Die Verantwortlichkeit jetzt an die Behörden zu schieben, dass das so lange gedauert hat, ist schlichtweg eine Frechheit.

Im Januar 2017 hatte Herschmann behauptet, die Aufforstung wäre bereits bezahlt und starte im Frühjahr 2017 wie geplant (Herbst 16 steht in der Baugenehmigung) und die Fläche ist ganz in der Nähe des Windrads. (PK "Die Ruhe nach dem Sturm" 10. Januar 2017). Jetzt, 2018, ist immer noch nicht aufgeforstet und die jetzt endlich gefundene Fläche nicht in der Nähe des Windrads. Hier wird deutlich, wie viel Wahrheit an den Aussagen war. Diese Fläche ist jetzt zufällig ein paar Quadratmeter größer als sie gebraucht worden wäre, was Käser sofort wieder zu seinen Gunsten dreht und es als Absicht deklariert.

Wenn der Naturschutz für die Verantwortlichen auch nur ein bisschen wichtig wäre, hätte es nicht über zwei Jahre gedauert, bis überhaupt nur eine Fläche gefunden wurde. Nur auf Druck der Behörden wird dieser Sache nachgegangen und nicht, wie von Käser behauptet, von den Behörden verzögert. Fraglich ist, wo und vor allem wann die BEG dann die Flächen für drei weitere Anlagen finden will. Hier wird offensichtlich nicht über Klimaschutz nachgedacht, da der Wald eine immens große Bedeutung für den Klimaschutz hat, sondern lediglich an die über 20 Millionen Euro, die bei dem Projekt umgesetzt werden.

Richtig mag sein, dass erst nach Einreichen eines Bauantrages Erkenntnisse anderer, zum Beispiel Bundeswehr eingeholt werden können, aber wie wir alle wissen, geschah das ja auch 2016 schon. Schwierigkeiten, die Käser ja auch in oben zitierten Artikel vom Januar 2017 abstreitet, waren auch damals schon bekannt. Was die Fauna im Förnbacher Forst betrifft, gab es durchaus auch 2016 bereits Einwände, aber das ist wahrscheinlich für unsere ,Klimaschützer' genauso uninteressant wie die Erhaltung einer geschlossenen Waldfläche. Wie auch jeder einsehen konnte, wurde 2016 ein Plan ohne Zuwegung eingereicht, da im Juni 2016 die BEG schriftlich bereits das Verbot mehrerer Waldbesitzer hatte, nicht über ihren Grund fahren zu dürfen. Ob jetzt ein komplett neuer Weg gerodet wird oder die BEG über Klage die Zufahrt bekommen will, darf mit Spannung erwartet werden. Beides passt so gar nicht zu den Umweltschützern, die für alle Menschen Gutes wollen."

Marion Sieber

Pfaffenhofen