Pfaffenhofen
Traum von der Landesausstellung platzt

03.01.2018 | Stand 02.12.2020, 17:00 Uhr

Pfaffenhofen (DK) Die Nachricht schlägt Ende Januar ein wie eine Bombe: Die Bayerische Landesausstellung über die frühen Wittelsbacher soll im Jahr 2020 zum Teil in Scheyern stattfinden. Das dortige Benediktinerkloster hat sich zuvor gemeinsam mit den Städten Aichach und Friedberg um die prestigeträchtige Schau an drei Schicksalsorten des bayerischen Herrschergeschlechts beworben.

Die anfängliche Euphorie schwindet angesichts strittiger Modalitäten. Und so sind die Verträge auch vier Monate nach dem Zuschlag noch nicht unterschrieben: Das Kloster Scheyern, das als Wiege der Wittelsbacher gilt, befürchtet durch die Landesausstellung zu starke Einschränkungen im kirchlichen und klösterlichen Leben. Vor allem die vorgegebenen Öffnungszeiten sowie der barrierefreie Zugang durch die Basilika sind aus Sicht der Abtei ein schwerwiegendes Problem. Die Bedenken sollen zunächst bei einem runden Tisch mit allen Beteiligten ausgeräumt werden - doch eine Einigung kann nicht erzielt werden. Die Abtei zieht sich schließlich im Juni aus den Planungen zurück, weil sich die Benediktinermönche nicht mit dem "starren Korsett" an Vorgaben anfreunden können, wie Cellerar Lukas Wirth es formuliert. Die Landesausstellung soll 2020 stattdessen nur im Landkreis Aichach-Friedberg stattfinden - genauer gesagt im Wittelsbacher Schloss in Friedberg und im Aichach Stadtzentrum. Das Kloster Scheyern wird dann aber nur noch eine Nebenrolle spielen und kein offizieller Ausstellungsort mehr sein. ‹Œmck