Münchsmünster
Zweites Baustellencafé

Hollerhof lädt nach Münchsmünster ein: Inzwischen kann man sich ein Bild der Gesamtanlage machen

24.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:43 Uhr
Blick aus der Vogelperspektive: Der Hollerhof in Münchsmünster lädt zum zweiten Baustellencafé ein. −Foto: Hollerhaus Ingolstadt

Münchsmünster (PK) Über 700 Besucher waren Anfang Juni auf die Baustelle des neuen Hollerhofes in Münchsmünster gekommen, hatten sich über die Baustelle der neuen Förderstätte und des Wohnheimes führen lassen - und waren beeindruckt.

Seitdem sind die Bauarbeiten ein gutes Stück vorangekommen. Fenster wurden eingebaut, die Wände verputzt und auch die Anbringung der Keramikfliesen für die Fassade wurde begonnen. Mittlerweile ergibt sich schon ein Bild von der späteren Gesamtanlage, zu der auch ein Begegnungshaus, ein Gebäude für die Gartenpädagogik, ein Tierhaus und die Energiezentrale gehören. Zur Einweihung im Juli 2020 werden auch die Gartenanlagen fertiggestellt sein. Im Frühjahr 2020 starten die ersten Förderstätten- und Wohnheimgruppen.

Nun gibt es erneut die Gelegenheit zur Besichtigung - beim zweiten Baustellencafé von 14 bis 17 Uhr am kommenden Sonntag, 29. September. Ergänzend wird an diesem Tag das Pädagogische Zentrum Förderkreis+Haus Miteinander gGmbH aus Ingolstadt über seine geplanten Projekte auf dem Gelände informieren.

"Mit dem Baufortschritt liegen wir im Zeitplan", zeigt sich Hollerhaus-Geschäftsführer Roman Schiele zufrieden. Der Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen als Träger errichtet in Münchsmünster mit dem Hollerhof einen weiteren großen Standort in der Region 10. "Mit unseren Baustellen-Cafés möchten wir das Projekt der Bevölkerung in der Region vorstellen und auch Kontakte in den Sozialraum knüpfen oder vertiefen. Eine intensive Zusammenarbeit gab es von Beginn an schon mit der Gemeinde Münchsmünster. Sie zeigte sich insbesondere gegenüber unserem Ziel, mit dem Hollerhof Begegnung und Inklusion zu ermöglichen, aufgeschlossen. "

Auf dem 20000 Quadratmeter großen Gelände entstehen 24 Wohnheim- und 49 Förderstättenplätze für schwer körper- und mehrfachbehinderte Menschen. In sieben Förderstättengruppen werden jeweils sieben Personen zusammen ihren Tag verbringen, je acht Personen leben in den drei Wohngruppen. Hinzu kommen vier Wohnungen im Rahmen eines inklusiven sozialen Wohnungsbaus für Menschen mit und ohne Behinderung.

"Das ist ein gewaltiges Bauvolumen für unseren Verein. Die größte Herausforderung für den Betrieb des neuen Hollerhofes", betont Geschäftsführer Roman Schiele, "ist aber die Gewinnung von neuen Mitarbeitenden. Unter den Bedingungen eines flächendeckenden Mangels an Fach- und Hilfskräften gerade in der Pflege ist das sehr schwierig. " Rund 60 neue Mitarbeitende werden für das neue Wohnheim und die Förderstätte gesucht: vom Heilerziehungspfleger (HEP), Altenpfleger, Erzieher oder Gesundheits- und Krankenpfleger bis zu qualifizierten Hilfskräften wie HEP-Helfer, Sozialbetreuer oder ähnliches. Auch Hilfskräfte ohne pädagogische Ausbildung können sich bewerben.

Die geplante Investitionssumme beträgt rund 20 Millionen Euro, das Projekt wird aus dem Landesbehindertenplan des Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert. Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr unterstützt den Bau der Sozialwohnung. Weitere Förderung erhält das Projekt im Rahmen der LEADER-Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie von der Aktion Mensch.

Susanne Lamprecht