Pfaffenhofen
Weg frei für Sozialwohnungen an der Wolfstraße

Wohnbaugesellschaft plant für 2019 einen Neubau mit acht Wohnungen - Anlieger kritisieren das Vorhaben

15.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:14 Uhr
Dieses leerstehende Mehrfamilienhaus an der Ecke Wolfstraße/Ludwig-Thoma-Straße soll einem Neubau mit acht Sozialwohnungen weichen. −Foto: Ermert

Pfaffenhofen (mck) Ein soziales Wohnbauprojekt mit ursprünglich neun geplanten Wohnungen in Pfaffenhofen erhitzt die Gemüter der Anlieger.

In der Nachbarschaft wurden Dutzende Unterschriften gegen den Neubau des großen Mehrfamilienhauses an der Ecke Wolfstraße/Ludwig-Thoma-Straße gesammelt. Nach einem Kompromissvorschlag bei einer Anliegerversammlung hat der Bauausschuss des Stadtrats gestern dennoch den bauleitplanerischen Weg freigemacht.

Der Satzungsbeschluss fiel einstimmig mit 13:0 Stimmen, der neue Bebauungsplan für das 928 Quadratmeter große Eckgrundstück kann damit in Kraft treten. Die städtische Wohnraumbeschaffungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft (WBG) will auf ihrer Parzelle, auf der sich bereits ein älteres Wohnhaus mit sechs städtischen Wohnungen befindet, einen dreigeschossigen Neubau errichten. Grund ist, dass der Altbau laut WBG-Geschäftsführer Hans-Dieter Kappelmeier in schlechtem baulichen Zustand ist. "Er ist nicht mehr sanierungswert", sagt er mit Verweis auf eine entsprechende Untersuchung.

Mittlerweile hat es wegen der Spannungen um das Projekt ein Treffen von Vertretern der WBG und der Stadt um Bürgermeister Thomas Herker (SPD) mit Anliegern gegeben. Dabei schlug Herker vor, nur acht statt neun öffentlich geförderten Wohnungen - umgangssprachlich Sozialwohnungen genannt - zu realisieren und mehr als nur drei Stellplätze zu schaffen. Nach Angaben der Stadtverwaltung sei das ein "von einer deutlichen Mehrheit der Anwesenden mitgetragener Kompromiss" gewesen. Trotzdem hatten auch im letzten Verfahrensschritt drei Anlieger teils massive Einwände vorgebracht - denn einerseits versuchte die Stadt zuletzt, unverträgliche Nachverdichtung in dem Quartier zu verhindern, andererseits will die städtische Tochtergesellschaft jetzt selbst ein Grundstück für einen Wohnblock maximal ausnutzen. Auch die Höhenentwicklung kritisieren die Anlieger. Die Stellplatzsituation war auch ein Thema, das ihnen unter den Nägeln brennt: Weil Stellplätze der Stadtwohnungen mit abgemeldeten Pkw dauerbelegt gewesen seien, so ein Beschwerdeführer, wurde die Wolfstraße schon beim bestehenden Sechsparteienhaus zugeparkt. Die Anlieger scheinen auch um das soziale Gefüge der Nachbarschaft besorgt zu sein - denn in der Siedlung gibt es bereits mehrere städtische Wohnhäuser. Stadtverwaltung und Bauausschuss hielten die Bedenken in Teilen zwar durchaus für nachvollziehbar, räumten bei der Abwägung aber dem geförderten Wohnungsbau angesichts der angespannten Wohnungsmarktlage Priorität ein.

Die städtische Wohnbaugesellschaft plant nun jedenfalls, die neuen Sozialwohnungen an der Wolfstraße im Jahr 2019 zu bauen und fertigzustellen. Eine erste grobe Kostenschätzungen geht von Baukosten von gut über zwei Millionen Euro aus. Derzeit stehen die Wohnungen im maroden Altbau, der abgerissen werden soll, bereits leer - "auch wegen des baulichen Zustands", wie WBG-Geschäftsführer Kappelmeier unterstreicht. So seien zuletzt Wohnungen, die frei wurden, gar nicht mehr neu vergeben worden. Und die übrigen Mieter seien bereits in anderen Stadtwohnungen untergebracht.