Pfaffenhofen
"Wir brauchen neue Köpfe"

Grüne: Birgit Janecek und Wilhelm Reim treten Nachfolge von Kerstin Schnapp und Norbert Ettenhuber an

14.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:07 Uhr
Das neue Führungsteam des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen: Kassiererin Konny Haslbeck (v.l.) Beisitzer Wolfgang Braun-Fischer, Vorsitzende Birgit Janecek, Schriftführer Stefan Gröller, Vorsitzender Wilhelm Reim und Emily Rumpf und Barbara Wohlschläger (Beisitzer). −Foto: A. Ermert

Pfaffenhofen/Wolnzach - "Wir waren sensationell. Von jeder Liste sind mindestens zwei Leute im Gemeinderat, wir haben einfach einen sehr guten Wahlkampf geliefert" - so schaute die scheidende Kreisvorsitzende Kerstin Schnapp von Bündnis 90/Die Grünen auf die vergangene Wahl zurück und vor-ausschauend fordert sie: "Wir brauchen neue Köpfe, man muss sich Stück für Stück verjüngen".

37 stimmberechtigte Mitglieder kamen am Sonntag zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen beim Bürgerbräuwirt in Wolnzach. Kerstin Schnapp und Norbert Ettenhuber standen zwölf Jahre als Kreisvorsitzende an der Spitze und stellten sich nicht mehr zur Wahl. Birgit Janecek aus Wolnzach ist mit 36 Jahren die Nachfolgerin von Schnapp (44) und Wilhelm Reim ist 40 Jahre alt, kommt aus Gerolsbach und tritt in die Fußstapfen von Norbert Ettenhuber (55). Für den Vorsitz hatte sich auch Reno Wohlschläger aus Pfaffenhofen beworben, der aber bei der Wahl Wilhelm Reim den Vortritt lassen musste.

Janecek setzt auf Teamarbeit und freut sich darauf: "Wir sind gewachsen und werden immer mehr, um allen Wünschen und Ideen gerecht zu werden, braucht man ein Team aus Mitgliedern mit verschiedenen Hintergründen". Vernetzung ist sehr wichtig für Janecek, im intensiven Austausch finde man individuelle Lösungen.

Der Landkreisnorden müsse noch ausgebaut werden, da seien Ortsvereine nur schwach vertreten, so die Vorsitzende, die auch für eine Steigerung der Frauenquote eintritt. Eines ihrer besonders wichtigen Anliegen ist der Klimaschutz - unter anderem tritt sie hier für einen Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur und eine bessere Verzahnung der Angebote ein.

Wilhelm Reim war bisher Schriftführer im Kreisverband und stieß unter anderem auch die Re-Gründung der Grünen Jugend mit an: "Sie muss gefördert werden". Umweltschutz und erneuerbare Energien sind ein wichtiges Thema für die Gesellschaft und für Reim persönlich. Ein Grund für den Beitritt bei Bündnis 90/Die Grünen war für ihn der Kampf gegen den Rechtsradikalismus und der Schutz unserer Heimat.

Die Nachfolge von Wilhelm Reim tritt Stefan Gröller, 41, aus Pfaffenhofen an. Er engagiert sich politisch seit längerem und strebt für seine Kinder eine bessere und lebenswertere Welt an.

Einen erfreulichen Kassenbericht legte Monika Schratt vor, der auch auf die hohen Spendeingänge (Verzichtspenden der ehrenamtlichen Mitglieder) zurückgeführt werden kann. Schratt steht nicht mehr als Kassiererin zur Verfügung. Als ihre Nachfolgerin wurde Konny Haslbeck aus Pfaffenhofen gewählt. Als Kassenprüferin stellte sich weiterhin Brigitta Winkelmann zur Verfügung.

Als Beisitzer sind laut Satzung zwei Frauen und ein Mann zu wählen. Als jüngste Beisitzerin (20) wurde Emily Rumpf aus Jetzendorf gewählt, die bereits während ihrer Schulzeit zur Politik der Grünen gefunden hat. Sie möchte sich engagieren und andere animieren für frischen Wind in der Grünen-Politik zu sorgen. Die zweite Beisitzerin ist Barbara Wohlschläger aus Pfaffenhofen, die ihre Stärke in der Mitarbeit und Unterstützung des Kreisverbandes sieht. Zum Beisitzer gewählt wurde auch Wolfgang Braun-Fischer, 53, der seit 25 Jahren bei den Grünen ist. Er hat jetzt mehr Zeit und Lust auf Ehrenamt, wo er die Mitgliederwerbung - vor allem für mehr Frauen - verstärken möchte.

Bei einem Treffen der Kreistagsfraktion wurde beschlossen, dass künftig Arbeitskreise gebildet werden sollen. In der Versammlung wurden die geplanten Arbeitskreise vorgestellt: Ökologisches Bauen, Mobilität, Energiewende, Inklusion und demografischer Wandel, Kultur, Naturschutz, Digitalisierung. Was in den Arbeitskreisen erarbeitet wird, wird dann in einer Extra-Versammlung den Mitgliedern zur Abstimmung vorgestellt. Viel Zeit nahm die erforderliche Änderung der bestehenden Satzung in Anspruch, die dem aktuellen Parteienrecht entsprechend angepasst wurde.

Die Bundestagswahl warf schon ihre Schatten voraus. Leon Eckert stellte sich als Bewerber der Grünen vor. Der 25-jährige BWL-Student aus Eching ist seit 2014 im Gemeinderat und jetzt Dritter Bürgermeister in Eching. Er steht unter anderem hinter gleichwertigen Lebensbedingungen aller Couleur bei uns, will die Flüchtlingsfrage geklärt haben und die Frauenquote steigern. "Wir haben nur sieben Prozent erreicht, weil wir nicht überall vertreten sind, inhaltliche Strukturen müssen neu aufgebaut werden". Das sind einige seiner Ziele. Am Ende der Versammlung wurden die Delegierten für den Bezirk, für den Landes- und Bundesverband gewählt.

PK

Anna Ermert