Geisenfeld
Wiedereröffnung nicht absehbar

Gasthaus Steinbräu ist schon seit fast zwei Jahren geschlossen

10.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:42 Uhr
Nicht nur montags ist im Gasthaus Steinbräu Ruhetag, sondern seit Anfang 2017 jeden Tag. Auch wenn die Speisekarte in der Wandvitrine etwas anderes vermuten lässt. −Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (kog) "Montag ist Ruhetag" steht auf dem Schild an der Eingangstüre, doch bereits seit Anfang 2017 ist hier jeder Tag Ruhetag.

Die Rede ist vom Gasthaus Steinbräu, das seit fast zwei Jahren leersteht - auch wenn die in der Glasvitrine immer noch ausgehängte Speisekarte das Gegenteil vermuten lässt. Die gardinenlosen, verstaubten Fenster und das an der Eingangstreppe wuchernde Unkraut zeigen da schon eher, was Sache ist.

Eigentümer des Gebäudes ist die Müllerbräu GmbH in Pfaffenhofen, und dies fast auf den Tag genau seit hundert Jahren. Beweis hierfür ist folgende kleine Notiz, die Stadtarchivar Hans Strauß im Geisenfelder Wochenblatt vom 9. September 1918 entdeckt hat: "Die altbekannte Brauerei zum Steinbräu von Herrn Josef Baumann ging durch Kauf an den Müllerbräu von Pfaffenhofen über. Der Kaufpreis beträgt 76,500 Mark. "

Und dieser hat sich damals wohl recht schnell amortisiert, denn der Steinbräu war bis weit in die 1990er Jahre hinein eine viel frequentierte Gaststätte. "Der Steinbräu war das Stammlokal etlicher Vereine, und auch mehrere Stammtische hatten hier ihre Heimat", erinnert sich Hans Strauß, der auch auf das "Alleinstellungsmerkmal" der Gaststätte im Umkreis verweist: die früher viel benutzte Kegelbahn im Keller. Die guten Zeiten hat der Steinbräu jedoch schon länger hinter sich. Die häufigen Pächterwechsel in den Jahren vor seiner Schließung sprechen eine klare Sprache.

Doch wie geht es hier weiter? "Wir haben das Thema auf dem Schirm", heißt es von Seiten der Eigentümerfamilie. Sobald man einen "guten, seriösen Interessenten" als Pächter gefunden habe, sei man auch bereit, "in die Basics zu investieren" - will heißen in die Heizungs- und Elektrotechnik die Küche und die Einrichtung. Die Renovierung der Gästezimmer wäre dann ein weiterer Schritt.

Bisher habe man das wirtschaftliche Risiko, hier größer einzusteigen, gescheut, heißt es von den Müllers, "aber wir werden die Augen nach einem passenden Pächter natürlich weiter offen halten".