Pörnbach
Wichtige Vorentscheidung

Pörnbacher Gemeinderat bringt Sanierung des Gasthofs zur Post auf den Weg

21.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:27 Uhr
Wolfgang Kollmeyer
Der Pörnbacher Gemeinderat hat sich bei der Sanierung des Gasthofs zur Post auf eine Variante geeinigt. −Foto: Kollmeyer

Pörnbach - Die Sanierung des Gasthofs zur Post beschäftigt die Pörnbacher schon lange.

Doch das Interesse an den konkreten Entwürfen durch das Architektenbüro lockte nur vier Besucher in die Gemeinderatssitzung.

Bürgermeister Helmut Bergwinkel (FUW) wies zu Beginn der Sitzung auf den langen Vorlauf des Projekts und die europaweite Ausschreibung der Planungsarbeiten hin und begrüßte Planer Josef Anglhuber von den Aris Architekten aus Kraiburg am Inn, der bereits umfangreiche Erfahrungen mit der Sanierung historischer Gebäude gesammelt hat. Anglhuber präsentierte zwei Varianten, mit denen er versuchte, alle bisherigen Wünsche der Pörnbacher Bevölkerung und der Gemeinderäte im Gebäude zu integrieren. Der vorgegebene Rahmen mache es schwer, alles gewünschte unterzubringen", so Anglhuber.

Gastronomie, Café, Dorfladen, Sitzungssaal, Bürgermeisterbüro und Vorzimmer, Arztpraxis. Im Rahmen der Entwurfsplanung hat er sich dabei immer wieder mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. Außerdem lag das Augenmerk des Planers auch darauf, dass der wirtschaftliche Betrieb des Gebäudes langfristig gewährleistet ist - also eine komplexe Aufgabe für einen Planer, auch wenn die reine Gebäudesanierung weniger problematisch sei, wie Anglhuber meinte.

Bei Variante eins sind im Erdgeschoss Gaststätte, Küche, Lager, Café, Dorfladen und Toi-letten untergebracht. Das Obergeschoss sieht das Bürgermeisterzimmer, Büro, Sitzungssaal und Teeküche, Arzt-/Gesundheitsräume, Garderobe und Toiletten vor. Für den behindertengerechten Zugang außerdem einen Aufzug.

Hierbei wurde von Gemeinderat Maximilian Klotz (FUW) bemängelt, dass keine Behindertentoilette eingeplant sei. Architekt Anglhuber nahm diese Idee auf und will versuchen, dafür Platz zu schaffen. Offen blieb die Frage, ob es gelingt, einen Arzt zu finden, der bereit ist, die verfügbaren Räume zeitweilig als Praxis zu nutzen, da die Anwesenden davon ausgingen, dass es voraussichtlich keinen Arzt geben wird, der dort seine Praxis auf Dauer betreiben wird.

Bürgermeister Bergwinkel sieht aber auch Möglichkeiten, diese Räume im Rahmen eines anderweitigen Gesundheitsdienstes zu nutzen. Gemeinderätin Carmen Piotrowski (DG/WG) hakte nach, ob dann die Förderfähigkeit noch gegeben sei. Das müsse im Detail noch mit den Förderstellen geklärt werden, erwiderte Bergwinkel. Auch der Bedarf eines Dorfladens wurde von Maximilian Klotz (FUW) hinterfragt, da ja bald der ein Supermarkt nach Pörnbach kommen soll. "Wir wollten den Dorfladen und die Gesundheitsräume, deshalb müssen wir erst mal in Vorleistung gehen und können im Laufe der Planung immer noch Anpassungen vornehmen", so Bergwinkel.

Die Variante zwei sieht einen Sitzungssaal im Dachgeschoss mit Küche, Raum für Catering und Archiv vor. Im ersten Stock Bürgermeisterzimmer, Büro, Behandlungsräume und weitere Zimmer, die auch als Gästezimmer genutzt werden könnten. Im Erdgeschoss wäre die Aufteilung wie bei Variante eins. Neu war bei Variante zwei auch ein Außenturm als Zugang zum Dachgeschoss mit Aufzug.

Wichtig waren den Gemeinderäten natürlich auch die Kosten. Nach Anglhubers Plänen kostet Variante rund 2,3 Millionen Euro, die Variante zwei gut 500000 Euro mehr, also gute 2,8 Millionen.

Es stellte sich schnell heraus, dass alle Redner der Fraktionen Variante zwei befürworteten, so dass bei der Abstimmung die diese Variante einstimmig beschlossen wurde. "In 10 Jahren sind wir sicher froh, dass wir das (Variante II, d. Red. ) gemacht haben", so Maximilian Klotz (FUW), nur bei der Förderfähigkeit der Gästezimmern war Alexander Schmid (DG/WG) skeptisch: "Das wird sich dann alles im Rahmen der Fördergespräche klären", so Bergwinkel.

PK

Wolfgang Kollmeyer