Wolnzach
Weiter Hoffen auf einen baldigen Umzug

Standortsuche ist zentrales Thema beim Förderverein Museum der Hand - Veränderungen in der Vereinsführung

26.07.2020 | Stand 23.09.2023, 13:08 Uhr
Die Führung des Fördervereins Museum der Hand: stellvertretender Vorsitzender und Initiator Norbert Nemetz (von links), Kassenprüfer Willi Strobl, Vorsitzende Brigitte Abel, Kassenprüferin Katharina Dollinger, Beisitzer Peter Nowotny und Kassier Christel Hammann. −Foto: Schmid

Wolnzach - Die Suche nach einem Standort im Ortszentrum prägt das Tun des Fördervereins Museum der Hand. Mit der jetzt auch dem Gemeinderat vorgestellten möglichen Lösung in Zusammenarbeit mit der Volksbank-Raiffeisenbank am Marienplatz keimt neue Hoffnung auf. Das war ein Kernpunkt der jetzt stattgefundenen Hauptversammlung, zudem gab es auch Veränderungen in der Vereinsführung:Wilfried Hammanns Platz im Vorstand übernimmt Florian Waldinger als Beisitzer und dessen bisherige Aufgabe als Kassenprüfer macht jetzt Willi Strobl.

Das Museum der Hand muss umziehen. An seinem jetzigen Standort am Brunnen 1 b über der Brauerei kann es aus verschiedenen Gründen nicht bleiben. Die gegenüber im Gebäude beheimatete Pizzeria musste den Standort bereits verlassen und auch für das kleine, feine Museum wird es auf Dauer zu eng, feucht, dunkel und kalt.

Vor zwei Jahren wurde der Förderverein Museum der Hand e.V. gegründet; zu diesem Zeitpunkt war man überzeugt, eine neue Unterkunft in Aussicht zu haben. Diese wäre sowohl von der Größe als auch vom Standpunkt her ideal gewesen und auch dessen Finanzierung via Leader war bereits fix. Doch leider wurde daraus nichts und seither sind die Mitglieder des Vorstands verzweifelt auf der Suche nach einem neuen geeigneten Objekt. Neben einem Standort in der Ortsmitte und idealerweise in unmittelbarer Nähe zum Hopfenmuseum wären Barrierefreiheit und eine Größe von idealerweise 500 Quadratmetern wünschenswert. Die Mitglieder des Vorstands setzten alles daran, das Unterfangen weiter voran zu bringen.

Brigitte Abel als erste Vorsitzende berichtete in diesem Zusammenhang sowohl von Teilnahmen an Fortbildungen der Vorstandsmitglieder - selbstredend auf eigene Kosten - ebenso wie von Besichtigungen von möglichen Gebäuden, wie dem "Rossini"-Haus neben der Kirche oder dem ehemaligen Café Häußler. Ganz zu schweigen von unzähligen Telefonaten und Briefen.

Die monatlichen Zusammenkünfte des Vorstands waren stets geprägt von dieser Standortsuche. Nun scheint eventuell mit der Volksbank-Raiffeisenbank eine neue Lösung am Marienplatz gefunden, was auch Bürgermeister Jens Machold in der jüngsten Gemeinderatssitzung ansprach (WZ vom 24. Juli), die übrigens zeitgleich zur Museumsvereinssitzung stattfand. Doch gebranntes Kind scheut bekanntlich das Feuer, und so bleibt die Freude der Vorstandsmitglieder noch verhalten, zu viel könnte noch dazwischen kommen.

In der Zwischenzeit wurde von Schriftführerin Melanie Köhler die Homepage neu gestaltet. Fleißig waren vor allem auch Christel Hammann und Peter Nowotny bei der Inventarisierung des Bestands. "Erst wenn man alle Daten vollständig hat, kann man das in das Programm der Landesstelle einfügen und offiziell aufnehmen. Aber mit diesem Programm kann man sich alles anschauen, was wo ist. Das ist eine tolle Sache", so Nowotny. Dem Händemuseum-Initiator und zweiten Vorstand Norbert Nemetz ist es jedoch wichtig, erst einen geeigneten Platz für das Museum zu haben, bevor er seine Schätze dem Förderverein übertragen will. Dies muss dann notariell durch einen Rechtsanwalt nach Wünschen von Nemetz aufgesetzt und beglaubigt werden. Die Vorsitzende Abel hat Nemetz hierzu bereits einen Vorschlag geschickt.

Vornehmlich um Präsenz zu zeigen, nahmen die Mitglieder des Vorstands an Dulten teil und ließen sich dabei allerlei Aktionen einfallen, wie Werbepostkarten, Gewinnspiele und Körperbemalung. Der Besuch der Ausstellung "Gesten" in Frankfurt, Museum für Kommunikation, von Brigitte Abel mit den darauf folgenden Kontaktaufnahmen wegen einer Roboterhand und eines Lorm-Handschuhs für Taubblinde hat letztendlich jedoch zu nichts geführt. Auch die Teilnahme bei der Landesgartenschau in Ingolstadt war bereits fest geplant, der Pavillon besichtigt und Termine organisiert. Doch dann kam Corona und vieles wurde abgesagt oder verschoben auf 2021.

Nach den umfangreichen Berichten und teils heißen Diskussionen übernahm Willy Strobl die Führung und leitete die Wahl des Vorstands. Katharina Dollinger bestätigte, dass sie zusammen mit Florian Waldinger die Kasse geprüft und für in Ordnung befunden hat, und so wurde die Vorstandschaft entlastet. Beisitzer Wilfried Hammann stellte sich nicht mehr zur Wahl, dessen Platz übernimmt Florian Waldinger, der mit seinen 29 Jahren, den Altersdurchschnitt erheblich senkt. Als Kassenprüfer stellte sich Willy Strobl zur Verfügung. Alle anderen Vorstandsmitglieder stellten sich wieder zur Wahl und wurden per Akklamation einstimmig gewählt.

Als Referentin des Abends gab am Ende Martina Bürkner einen Einblick in ihre Arbeit mit Demenzkranken, um die Bedeutung der Hand hervorzuheben. Sie zeigte dabei Verlauf und Entwicklung der Krankheit sowie ihre unterschiedlichen Ausprägungen auf. Welch hohe Bedeutung die Verbindung Hand und Gehirn haben, erläuterte sie anhand von Beispielen: "Das hat sich sogar auf unsere Sprache ausgewirkt: Wir begreifen etwas nicht nur mit der Hand sondern auch mit dem Verstand." Die gemeinsame Handgymnastik trug schließlich zur allgemeinen Erheiterung bei.

WZ

Birgit Schmid