Wolnzach
Von wegen Schwarzbau

Machold: Alle vorläufigen Genehmigungen lagen vor - Satzungsbeschluss zur Schul- und Vereinssportanlage

16.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:40 Uhr
Ihre Freude haben Beachvolleyballer auf der neuen Anlage - unbeeindruckt von den "Schwarzbau"-Gerüchten. −Foto: WZ-Archiv/Trouboukis

Wolnzach (WZ) Ein Schwarzbau und das auch noch mit gemeindlichem Segen? Die jetzt einstimmig verabschiedete Bebauungsplanänderung zur Schul- und Vereinssportanlage hat die Gerüchteküche brodeln und die Emotionen hochkochen lassen. "Vieles, was in dieser Richtung erzählt wurde, ist frei erfunden", sagt dazu Bürgermeister Jens Machold (CSU). Selbstverständlich hätten alle Maßnahmen die erforderlichen Vorab-Genehmigungen gehabt.

Auch auf den laufenden Bürgerversammlungen schneidet Bürgermeister Jens Machold das Thema immer wieder an. Nicht gerne, sondern eher gezwungenermaßen. Denn im Vorfeld der jetzt im Gemeinderat - übrigens einstimmig - verabschiedeten Bebauungsplanänderung zur "Schul- und Vereinssportanlage" sei viel geredet worden - "und ganz oft die Unwahrheit", so Machold.

Hintergrund des jetzt gefassten Satzungsbeschlusses seien Veränderungen auf dem Gelände gewesen, beispielsweise der Neubau einer Halle der Stockschützen und auch der vom P-Seminar des Hallertau-Gymnasiums federführend umgesetzten Bau einer Beachvolleyball-Anlage in direkter Nachbarschaft zu den Tennisplätzen. Das aber habe in der Öffentlichkeit für einiges an Fehlinformationen gesorgt, so der Bürgermeister: "Eigentlich ist fast alles, was dazu so herumerzählt wurde, frei erfunden."

Zum Teil kuriose Auswüchse habe die von manchen Seiten gestreute Aufregung gehabt, in die übrigens auch unsere Zeitung verwickelt wurde: Ein Leser hatte sich per Leserbrief an die Redaktion gewandt und darin ebenfalls moniert, dass der Beachvolleyballplatz und die Stockschützen-Halle eben vor Bebauungsplanänderung errichtet wurden und man so etwas "gemeinhin einen Schwarzbau" nenne. Als Absenderadresse hatte der Schreiber den in Wolnzach existierenden Namen eines Mannes verwendet, der durchaus mit Leserbriefen schon an die Öffentlichkeit gegangen war. Die angegebene Straße passte allerdings nicht zum Namen, worüber unsere Redaktion bei Prüfung der Angaben stolperte. Eine telefonische Rückfrage beim angeblichen Leserbriefschreiber brachte dann den Beweis: Der Angerufene wusste von nichts, der tatsächliche Verfasser hatte eine falsche Identität verwendet und sich hinter einem anderen Namen versteckt. Der Schwindel flog also auf, der Leserbrief wurde nicht veröffentlicht. Der Absender gab am Ende via E-Mail zwar zu, angeblich aus Angst vor Repressalien falsche Angaben gemacht zu haben, wollte seine wahre Identität jedoch nicht preisgeben und zeigte sich auch ansonsten wenig einsichtig: Er monierte sogar, dass die Redaktion seine Angaben überhaupt überprüft hatte.

Ähnliche Episoden kenne man dazu auch im Rathaus, so der Bürgermeister. Bereits im Bauausschuss hatte der Markt nun die eingegangenen Stellungnahmen zur Bebauungsplanänderung abgewogen, der Beschluss zur Satzung erging einstimmig. Aufgrund der Vorgeschichten tat Bürgermeister Machold noch einmal das, was seine Bauamtsleiterin Doris Schneider zuvor auch schon im Bauausschuss gemacht hatte: Er erklärte ausführlich, warum der Vorwurf der "Schwarzbauten" in diesem Zusammenhang "völlig aus der Luft gegriffen" sei. Zwar treffe es zu, dass der Beachvolleyballplatz und die Stockschützenhalle vor dem jetzt gefassten Satzungsbeschluss errichtet wurden, allerdings habe man für alle Maßnahmen "selbstverständlich" die entsprechenden vorläufigen Genehmigungen durch das Landratsamt gehabt. Machold: "Sie können also versichert sein, dass hier alles immer seine Richtigkeit hatte. Man muss halt wirklich nicht immer alles glauben, was da so herumerzählt wird."

Karin Trouboukis