Pfaffenhofen
Volt tritt mit Horst Boljahn an

Pfaffenhofener als Direktkandidat für den Bundestag nominiert

09.05.2021 | Stand 13.05.2021, 3:34 Uhr
Horst Boljahn tritt für Volt als Direktkandidat im Bundestagswahlkreis 214 an. −Foto: Volt

Pfaffenhofen - Der digitale Aufstellungsparteitag der paneuropäischen Partei Volt liegt zwar schon drei Wochen zurück, nun aber sind die Briefwahlergebnisse bekannt: Wie die Partei mitteilt, wird als Direktkandidat für den Bundestagswahlkreis 214 der Pfaffenhofener Horst Boljahn antreten.

"Ich freue mich riesig über das Vertrauen, das mir die Partei entgegenbringt", so Boljahn über seine Nominierung. Er zähle mit seinen 67 Jahren zu den ältesten Mitgliedern von Volt. "In meinen 49 Jahren Berufsleben habe ich persönlich erlebt, wo unsere nationale Politik an Grenzen stößt und dass selbst eine Nation wie Deutschland mit immerhin rund 83 Millionen Einwohnern, das sind weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung, immer weniger Gehör findet und immer mehr zum Spielball der Interessen anderer, größerer, uns nicht immer wohl gesonnener Mächte wurde", teilt Boljahn mit. "Das gefährdet selbst unser alltägliches Leben, das wir als freie Europäer gewohnt sind, hat Auswirkungen auf unsere Lebensqualität und auf unsere wirtschaftlichen Interessen im Spiel der Kräfte dieser Erde." Die Bundespolitik sei für Städte und Gemeinden derzeit wichtiger denn je. Kommunale Großprojekte seien praktisch nur noch möglich, wenn entsprechende Fördermittel von Landes- oder Bundesebene zur Verfügung stünden. Deshalb sei es wichtig, dass der Wahlkreis in Berlin eine starke Vertretung habe.

Die bundesdeutsche Politik benötige einen Neuanfang, so Boljahn. Deutschland sei auf die Corona-Pandemie schlecht vorbereitet und die Regierenden hätten sich überraschend schwer damit getan, aus ihren Fehlern zu lernen. "Fehler sind menschlich, aber man darf sie nicht ständig wiederholen", schreibt der frisch gekürte Direktkandidat. Corona habe schonungslos die Schwächen des Systems sowie einiger Abgeordneter offengelegt.

Boljahn wirbt für einen Blick über den Tellerrand: "Vor allem innerhalb Europas können wir viel voneinander lernen", ist der 67-Jährige überzeugt. "Und das müssen wir auch, denn China, Russland und die USA schlafen nicht." Nur durch eine verbesserte europäische Zusammenarbeit und durch eine grundlegende Reform der EU könne die Position in der Welt behauptet werden. Die Ergebnisse der deutschen Ratspräsidentschaft des vergangen Jahres seien diesbezüglich enttäuschend gewesen.

Die Partei Volt ist nach eigenen Angaben bereits im Europaparlament, im niederländischen Parlament sowie in über 32 Stadt- und Kreisräten verschiedener europäischer Länder vertreten. Die Partei wurde im März 2017 als Reaktion auf den Brexit und den erstarkenden Rechtspopulismus in Europa mit dem Ziel einer europaweiten Bewegung gegründet. Das Credo lautet, dass globale Herausforderungen gesamteuropäische Lösungen erfordern. Im Herbst 2021 wird Volt erstmals bei den Bundestagswahlen antreten.

PK