Pfaffenhofen
Weniger Plastik, gleiche Wirte

Stadt will Nachhaltigkeit am Volksfest 2019 strenger durchsetzen - Bierpreis bleibt konstant

18.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:13 Uhr
Die Lebkuchenherzen dürfen weiter eingeschweißt werden. Ansonsten soll Plastik aber weitgehend von den Verkaufs- und Essensständen am Volksfest verschwinden. −Foto: PK-Archiv

Pfaffenhofen (wed) Die Stadt Pfaffenhofen will beim Volksfest den Schaustellern und Wirten 2019 in Sachen Nachhaltigkeit schärfer auf die Finger schauen. Wenn es "eine wirtschaftlich vertretbare Alternative" gibt, müssen die Händler und Gastronomen auf Plastik verzichten, beschloss der Kulturausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung. Bürgermeister Thomas Herker (SPD) kündigte ein konsequentes Durchgreifen an: "Wir werden das kontrollieren."

Bei Verstößen sind für jeden Einzelfall Strafen in Höhe von 100 Euro möglich. Das Plastikverbot zielt vor allem auf Strohhalme, Besteck, Teller und Verpackungen an den Essensständen ab. Dort sollen stattdessen Alternativen aus Holz, Papier oder andern Naturmaterialien zum Einsatz kommen. Wenn Plastik unverzichtbar ist, etwa bei den eingeschweißten Lebkuchenherzen, soll es aber weiter erlaubt sein. Bei den Festzelten auf der Pfaffenhofener Wiesn bleibt alles beim Alten. Bei der Vergabe setzte sich die Familie Stiftl beim großen Festzelt gegen zwei weitere Bewerber durch. Die Weißbierhütte wird weiterhin von Julia Spitzenberger betrieben und das Scheyrer Kloster betreibt weiter sein Traditionszelt. In dem bislang sehr luftig bestuhlten Zelt wird die Sitzplatzkapazität von 300 auf 440 erhöht. Die Vergabeentscheidungen im Kulturausschuss und anschließend im Stadtrat fielen einstimmig. Kriterien waren unter anderem Gastronomieerfahrung, die Programmentwürfe und ein möglichst regionaler Einkauf.

Zudem haben alle Festwirte zugesagt, dass sie den Maßpreis im Vergleich zu diesem Jahr konstant bei 8,20 Euro halten werden. Etwas teuer werden dürfte dagegen die Halbe. Die Stadt gestand den Wirten zu, dass der Preis zehn Cent über dem halben Maßpreis liegen darf. Verärgert war die Stadt in diesem über die von manchen Wirten geforderten WC-Gebühren in Höhe von 50 Cent. "Toiletten müssen kostenlos sein", stellte Herker daher nochmals klar. Zudem soll in den Zelten für eine bessere Ausschilderung gesorgt werden.

Auf die größten Neuerungen müssen sich die Besucher im großen Zelt einstellen. Dort soll die Bühne auf die gegenüberliegende Seite wechseln, um den Lärm in Richtung Ilm und Gewerbegebiet und weg von Anwohnern zu lenken. Der Familie Stiftl machte die Stadt zudem mehrere Auflagen. So soll die Zeltdekoration überarbeitet und verschönert werden. Geprüft werden soll außerdem der Einbau einer Galerie.