Pfaffenhofen
"Alles gut, alles normal"

Viele Besucher beim Gottesdienst auf dem Volksfest - Festwirte ziehen gute Bilanz

16.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:05 Uhr
Kirchenmitglied Annabell absolviert ein freiwilliges soziales Jahr in der Kirchengemeinde. Deshalb überreichte Pfarrer Spanos ihr vor der Segnung beim Gottesdienst in der Weißbierhütte einige kleine Geschenke. −Foto: Kollmeyer

Pfaffenhofen (PK) Die Festwirte sind bisher zufrieden mit dem Geschäft, viele Besucher strömen täglich bei bestem Wetter auf das Pfaffenhofener Volksfest. Auch der traditionelle Gottesdienst im Festzelt war gut besucht.

Der evangelische Pfarrer George Spanos hatte in die Weißbierhütte eingeladen. Der Posaunenchor der evangelischen Kirche unter Leitung von Reinhard Greiner eröffnete mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Lobet den Herren alle, die ihn ehren".Pfarrer Spanos nahm die Geschichte des Lazarus aus dem Johannes-Evangelium als Basis für seine Predigt, in der Jesus den seit vier Tagen toten Bruder der Maria wieder erweckte. Er ging auf die Freude des Feierns ein und verwies auf die lange Tradition der Volksfestandachten, denn im Bierzelt bilde sich die Stimmung des Volkes. Doch er wolle nicht die Oberhoheit über den Stammtischen erreichen, sondern eine großzügige Grundhaltung gegenüber Mitmenschen erzielen. Aus den Klageliedern des Elias und Gottes Güte leitete er die Freude ab, dass wir leben, feiern und jeden Morgen aufstehen können. Das sei keine Selbstverständlichkeit nach dem Motto "Bast scho". Es gehe den Menschen hier gut,, doch es kämen auch Menschen, die sagen würden "es passt nicht". Es würden Ängste entstehen und Hass, doch der christliche Glauben kenne immer wieder einen Neuanfang, eine Umkehr, die Frieden bringe und dabei solle man nicht beim Nachbarn, sondern bei sich selbst beginnen.

Er kenne alle Programme der Parteien, davon auch die, die ihn, weil Ausländer (USA) und Deutscher, ausweisen würden und die Kirche einschränken wollten. "Ausgrenzung wird gesät und Hass geerntet", so Spanos. Man dürfe nicht aufgeben, sich zu wehren und zu argumentieren und die anderen zu fragen: "Willst Du, dass andere mit Dir auch so umgehen"? Er schätze Menschen, die mitdenken und Kompromisse schließen, sie brauchten nichts zu vertuschen, denn sie seien Christenmenschen. Mit der Bayernhymne endete dann der Gottesdienst in der Weißbierhütte.

Nicht nur in diesem Zelt läuft das Geschäft heuer rund, so die bisherige Bilanz der Festwirte. Lorenz Stiftl, Betreiber des großen Festzelts, ist rundum zufrieden. "Es ist ähnlich wie 2016", so Stiftl. Besonders gut komme das Volksfestessen an, das wöchentlich wechsle. Es gehe immer sehr friedlich zu, so die Rückmeldung vom Sicherheitspersonal, sagt Stiftl. "Alles gut, alles normal."
Das bestätigt Julia Spitzenberger von der Weißbierhütte. "Es gibt keine Probleme", sagt sie auf Anfrage. "Das Wetter ist toll, wir können uns nicht beschweren." Die Samstage seien immer die stärksten Tage.Anders ist das beim Traditionszelt, das seit vergangenem Jahr dabei ist und vom Kloster Scheyern betrieben wird. "Sonntag ist immer unser bester Tag und zwar von Mittag bis Abend", so Festwirt Andreas Welker. Insgesamt laufe es "einen Tick besser als 2016".
Alles im Rahmen, sagt auch die Pfaffenhofener Polizei. Es gebe keine größeren Straftaten. So wie jedes Jahr sei es unter der Woche ruhiger als am Wochenende.

 

Wolfgang Kollmeyer, Desirée Brenner