Wolnzach
Viel Arbeit im Depot

Nur etwa zehn Prozent des gesamten Schaubestands sind im Hopfenmuseum zu sehen - Der Rest ist eingelagert

24.09.2020 | Stand 02.12.2020, 10:30 Uhr
Museumsleiter Christoph Pinzl steckt derzeit viele Arbeitsstunden ins Depot, um den Bestand dort zu sichten, fachmännisch zu reinigen und zu inventarisieren. −Foto: Rebl

Wolnzach - Sichten, reinigen, inventarisieren.

Das steht im Moment bei Museumsleiter Christoph Pinzl verstärkt auf dem Plan. "Freie Energien" steckte er im letzten halben Jahr in das Depot, also die Sammlung des Deutschen Hopfenmuseums. Denn was auf den rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche im eigentlichen Hopfenmuseum an der Elsenheimerstraße zu sehen ist, ist nur ein recht kleiner Teile davon: Nur etwa rund zehn Prozent der Exponate, die das Museum selbst oder als Leihgabe besitzt, sind für die Besucher aufbereitet und zu sehen.

Der Rest ist unter anderem im Depot in Gosseltshausen untergebracht, das Pinzl unbedingt auf Vordermann bringen möchte. "Das ist wichtig, dauert aber. Und es ist höchste Eisenbahn. "

Denn das Ganze ist laut Pinzl auch eine notwendige Vorbereitung auf den Depotanbau, den der Museumsverein bekanntermaßen plant. Das Bauvorhaben soll, so Lorenz Reich als Vorsitzender des Fördervereins, im kommenden Jahr umgesetzt werden. Der Eingabeplan sei fertig und werde zur Genehmigung eingereicht. "Wir wollen heuer noch die Ausschreibung und die Vergabe der Hauptgewerke machen", so Reich.

Das Vorhaben wird mit 200000 Euro vom Leader-Programm gefördert; der entsprechende Bewilligungsbescheid wurde bereits übergeben. Mit dem Bau eines Schaudepots bezweckt der Verein eine weitere Dokumentation der Geschichte des deutschen Hopfenanbaus. Hier könne man künftig themenspezifische Ausstellungen machen und weitere Exponate zeigen, sozusagen als Ergänzung zum eigentlichen Museum. "Das Museum selbst ist ja eher für den Besucher, der noch nichts oder nicht so viel über den Hopfen weiß", so Pinzl. Im Depot, das bisher der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, könne man dagegen bestimmte Zielgruppen bedienen und zu wechselnden Schwerpunkten Führungen anbieten.

Wie viele Exponate die Museumssammlung genau umfasst, ist selbst für Pinzl schwer zu sagen. Sie zählt aber nach seinen Schätzungen rund 5000 Gerätschaften und 30000 Fotos, daneben zahlreiche weitere Materialien - "von den vielen Archivalien gar nicht zu reden".

reb