Wolnzach
"Verwurzelt in Gott und mitten im Leben"

Kolping Wolnzach präsentiert sich bei Jubiläum als lebendige Familie

03.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:15 Uhr
Das neue Bannertuch der Kolpingsfamilie Wolnzach segnete Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt im Rahmen des Festgottesdienstes. −Foto: Rebl

Wolnzach (WZ) Vor dem Hopfenmuseum das große Jugendkreuz, in der Pfarrkirche das Kolpingzeichen, dazu die schwarz-orangen Vereinsfarben überall vom Blumenschmuck bis hin zu den Krawatten - dass die Kolpingsfamilie Wolnzach am Sonntag einen großen Tag hatte, war nicht zu übersehen. 150 Jahre alt wurde der Verein und ist dennoch zeitgemäß geblieben: "Ihr habt die Tradition im Blick, steht mit beiden Beinen in der Gegenwart und richtet den Blick in die Zukunft", bescheinigte die stellvertretende Bundesvorsitzende Klaudia Rudersdorf dem Verein, der zudem jede Menge Komplimente für das rundum gelungene Fest bekam, das er anlässlich seines Jubiläums ausrichtete.

"Verwurzelt in Gott und mitten im Leben." Dieses Motto hatte sich die Kolpingsfamilie für ihr 150-Jähriges gewählt und begann demnach den Tag mit einem festlich gestalteten Gottesdienst in der Pfarrkirche, zusammen mit Pfarrei und Ehrengästen, darunter neben Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt auch Pfarrer Alfred Huber - er war Kaplan in Wolnzach, als Kolping 1969 das 100-Jährige feierte - und dem ehemaligen Wolnzacher Pastoralreferenten Johannes Faltermeier, mit dem die Kolpingsfamilie noch immer guten Kontakt pflegt.

Diözesanpräses Schmidt ging in seiner Predigt auf die Wichtigkeit des Gebets ein, das bei Kolping gemeinsam gepflegt werde. Auch wenn Gott unsere Gebete nicht immer so erhöre, wie wir es uns vorstellen - "Gott ist ja keine Wunschmaschine" - könne man doch immer mit allen Anliegen zu ihm kommen. Das habe auch Adolph Kolping so gehalten. "Er hätte ohne Gebet sein Werk nie schaffen können", so Schmidt. Beten allein ändere noch nicht die Gesellschaft, sei aber Grundlage unseres Tuns. Es gehe darum, Gebete in die Tat umzusetzen - und genau das passiere in der Kolpingarbeit. Schmidt segnete im Anschluss auch das neue Bannertuch, das sich die Kolpingsfamilie Wolnzach zum Jubiläum angeschafft hatte.

"Kolping ist eine lebendige Familie", so Fabian Meier, der im Namen des Vereins die weltliche Feier im Hopfenmuseum eröffnete. Das spürten auch die Gäste: Sie bekamen nicht nur liebevoll vorbereitete Gastgeschenke - neben dem Salztütchen nach dem Gottesdienst später auch ein eigens gebrautes Märzen als Jubiläumsbier und Schokolinsen in schwarz-orange. Sie wurden außerdem mit Kinderprogramm und Zauberer bestens unterhalten. "Begeistert" zeigte sich Bürgermeister Jens Machold (CSU) von der Feier im Speziellen und von Kolping im Allgemeinen: "Ihr bringt euch ein in Wolnzach", sagte er, nicht nur in Hinblick auf das Volksfest, das der Verein 1949 aus der Taufe hob. "Ihr gebt Kolping hier ein Gesicht", lobte auch Klaudia Rudersdorf vom Bundesverband die Wolnzacher und dankte im Namen des Kolpingwerks Deutschland: "Ihr wirkt ganz in unserem Sinne." Dass die Kolpingsfamilie Wolnzach ganz offensichtlich sowohl in der politischen Gemeinde als auch in der kirchlichen Pfarrei fest verwurzelt ist, freute Diözesanvorsitzenden Josef Sander. Beachtlich fand er auch, dass ein Großteil der Mitglieder unter 60 Jahre ist. "Das ist schon ein guter Wert", meinte Sander. Nicht nur er hatte für den Jubiläumsverein ein Geldgeschenk im Gepäck, auch Bürgermeister Machold kündigte 500 Euro von der Gemeinde an. Eine ideelle Auszeichnung gab es vom Kolpingwerk Deutschland: ein Ehrendiplom als Dank für das "vielfältige Wirken in Gesellschaft und Kirche".

Katrin Rebl