Verwicklungen mit überraschendem Ende

29.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:23 Uhr

Die Beherrschung verliert da Philosophe (Siegfried Einödshofer), als er seine Schwester Notburga (Emma Bucher) würgt. - Fotos: Gruber

Scheyern (eg) Wieder einmal war Premiere bei der Scheyerer Bühne, nun im perfekt eingerichteten und wohnlich gestalteten Theatersaal des Vereins an der Hochstraße. Und wieder einmal gab es großen Beifall für die Akteure und für die Zuschauer viel zu lachen.

Mit dem Stück "Da Philosophe" oder "kumma . . . g’sehgn . . . g’wunna" von Georg Maier, bekannt aus der Iberl-Bühne, hatten sich die Scheyerer Theaterspieler ein Sechs-Personenstück ausgesucht, das den Stärken der Akteure entgegen kam und zugleich für deftigen Humor garantierte.

Ideal besetzt war die Hauptrolle, der Bärenwirt, der sich "Da Philosophe" nennen lässt, mit Siegfried Einödshofer, der zugleich auch Regie führte. Er spielte den ständig gescheit daher redenden, arbeitsscheuen und vergnügungssüchtigen Wirt, der sich für Casanova hält und es dadurch bis zur Zahlungsunfähigkeit gebracht hat, überzeugend. Ein "Genuss" ist sein Katerfrühstück, sehr ungewöhnlich zusammengestellt.

Die Rolle seiner Schwester Notburga, resolut und gar nicht begeistert vom Lebenswandel ihres Bruders, ist Emma Bucher auf den Leib geschrieben. Gerhard Euringer als "Da Oa" und Norbert Häuslmeier als "Da Ander", zwei Kunstmaler, die sich herablassen, den Wirtshaussaal des Bärenwirts auszumalen, nebenbei aber auf Wilderei aus sind, sorgen ebenso mit ihren Sprüchen für Lachsalven wie Karl Euringer als Jager-Rudi, der seine Wildsau Lisa über alles liebt. Souverän bewältigte Rosa Gollnhofer als angebliche Klofrau aus der Maximbar, in der sich der Bärenwirt bevorzugt aufhält, ihre Rolle.

Dass es einige Verwicklungen und am Schluss eine überraschende Lösung gibt, ist bei einer bayerischen Posse zu erwarten. Mehr über den Inhalt wird aber im Hinblick auf die Besucher der folgenden elf Aufführungen nicht verraten. Doch so viel darf noch erwähnt werden: Oft werden die Zuschauer mit einbezogen, alle Schauspieler zeigen sich dabei auch als improvisationsfreudig und schlagfertig bei Einwürfen des Publikums.

Mit Liebe zum Detail ist das Bühnenbild von Josef Bayerl mit seinen Helfern gestaltet, eine saubere Wirtsstube mit einem Ausgang zur Küche; daneben steht das Gerüst für die beiden Maler, von dem aus sie meist agieren. Für passende Kostüme sorgt Doris Kalthoff, die Technik beherrschen Wilfried Kalthoff und Christian Bayerl, um die Maske kümmern sich Marianne Seltmann und Emma Bucher, für die Requisiten ist Hermine Wörl verantwortlich.

Den Aufenthalt bei der Scheyerer Bühne macht auch die vorzügliche Bewirtung in den Pausen durch Mitglieder des Vereins so angenehm.