Pfaffenhofen
Kompliziertes Drumherum

Kreisel-Bau im Pfaffenhofener Norden startet am 29. Juli - Komplettsperrung der B13 bis Ende Oktober

19.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:51 Uhr
Zu einem Kreisverkehr wird die Einmündung der Pfaffenhofener Westtangente (Anton-Schranz-Straße, rechts) in die B13 umgebaut. Ab dem 29. Juli ist die Bundesstraße in diesem Bereich und bis zur Abzweigung nach Eckersberg komplett für den Verkehr gesperrt - und zwar drei volle Monate lang bis mindestens Ende Oktober. −Foto: Csapó

Pfaffenhofen (PK) Pünktlich zum Ferienstart am 29. Juli geht's los - und danach wird der Bau des neuen Kreisverkehrs an der B13 im Norden von Pfaffenhofen die Nerven der Autofahrer für volle drei Monate arg strapazieren. Wieder mal. Denn schon in Richtung Geisenfeld sorgt der Neubau der Bahnbrücke bei Uttenhofen für Unmut. Trotzdem steht den Bürgern schon bald eine zweite kapitale Baustelle an einer der Hauptschlagadern durch den Landkreis im Weg.

Konkret geht es um die Stelle, an der die Anton-Schranz-Straße, also die Pfaffenhofener Westtangente, an ihrem nördlichen Ende auf die Bundesstraße trifft. "Der Kreisverkehr an dieser Stelle macht aus unserer Sicht absolut Sinn", meint mit Holger Uslar der für den Landkreis Pfaffenhofen zuständige Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt Ingolstadt. "Der Rückstau ist an dieser Stelle oft schon sehr erheblich", kommt er zur Begründung. "Der Verkehrsfluss wird sich durch den Kreisel deutlich verbessern - und für die Sicherheit ist er auch ein positiver Beitrag."

Nun ist der Bau eines Kreisverkehrs an und für sich für die Fachleute vom Staatlichen Bauamt keine riesige Herausforderung mehr, sondern eher Routine. "Aber die Rahmenbedingungen drumherum machen das Bauvorhaben doch etwas kompliziert", ergänzt Uslar. Die Böschungen seien lang und hoch. Zudem müsse der Kreisverkehr gegenüber der jetzigen Straße ein wenig in Richtung Westen verschoben werden. "Also in Richtung Würth", wird Uslar konkret. Der Kreisel wird mit einem Durchmesser von 36 Metern errichtet. Die Fahrbahnbreite beträgt 7,5 Meter.

Das ist aber noch lange nicht alles. Schließlich ermöglicht die ohnehin notwendige Sperrung der Bundesstraße, auch ihren weiteren Verlauf nördlich und südlich des künftigen Kreisverkehrs grundlegend auf Vordermann zu bringen. In Richtung Süden, also zum Pfaffenhofener Gewerbegebiet hin, sind es nur wenige hundert Meter - also noch nicht einmal der Bereich bis zur Ampel an der Abzweigung auf die Staatsstraße 2232, die nach Rohrbach und Geisenfeld führt. Aber im Norden des Kreisverkehrs kommt es zu umfangreichen Sanierungsmaßnahmen. Die B13 bis Haimpertshofen, die gesamte Durchfahrt des kleinen Dorfes sowie der weitere Straßenverlauf bis zur Abzweigung nach Eckersberg wird generalsaniert. "Wir fräsen den maroden Belag ab und bringen eine völlig neue Deckschicht auf", erläutert Uslar. Der Mehraufwand dafür sei überschaubar. "Die Sperrung dauert dadurch auch nur drei Wochen länger. Aber der Effekt ist gewaltig, weil gerade die Ortsdurchfahrt in sehr schlechtem Zustand ist."

Bis Ende Oktober sollte die Firma Schelle, die sich den Auftrag in ihrem Heimatort gesichert hat, alle Arbeiten abgeschlossen haben. "Falls das Wetter mitspielt", wie Uslar einschränkt. Die Planungen liegen in den Händen des Aichacher Ingenieurbüros Mayr. Und die eigentliche Bauleitung übernimmt das Staatliche Bauamt selbst: in Person von Corinna Herbst.

Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme liegen übrigens bei rund 1,7 Millionen Euro. Alleine der Bau des Kreisverkehrs nimmt davon 900000 Euro in Anspruch. Der Löwenanteil davon wird aus Bundesmitteln bestritten. "Weil die B13 nun mal eine Bundesstraße ist", wie Uslar anfügt. Nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Kosten belastet das Pfaffenhofener Stadtsäckel. "Weil die Anton-Schranz-Straße halt Eigentum der Stadt ist - und sie daher auch für die Sanierungen in dem Bereich zuständig ist", so Uslar weiter. Die Kostenbeteiligung der Pfaffenhofener liegt bei einem Drittel vom Kreisverkehrsbau, also bei rund 300000 Euro.

Alle Autofahrer und alle anderen Verkehrsteilnehmer sollten die Stelle in den kommenden drei Monaten nach Möglichkeit meiden. Die Umleitung führt in beiden Richtungen übers platte Land: also von Pfaffenhofen über die Staatsstraße 2232 bis Uttenhofen und von dort durch Affalterbach und Bachappen bis zur B13, auf die man dort knapp hinterhalb der Abzweigung nach Eckersberg wieder auffahren kann. Ein Umweg auf alle Fälle. "Aber das ist zumindest von der Strecke und der Zeit her überschaubar, weshalb sich die Autofahrer damit hoffentlich gut abfinden werden", so Uslar.

 

Patrick Ermert