Ingolstadt
Schweres Gerät rückt an

Staatliches Bauamt lässt Untergrund für Ortsumgehung Unsernherrn und vierspurige B16 untersuchen

21.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:02 Uhr

Ingolstadt/Manching (PK) Es gibt kein sichtbareres Zeichen, dass Projekte voranschreiten, als wenn irgendwo Baumaschinen anrücken. An der B13 und der B16 tauchen im Ingolstädter Süden und bei Manching zwischen Ende November und Mitte Dezember schwere Bohrgeräte im Auftrag des Staatlichen Bauamtes auf. Die Behörde lässt für die beiden Planungen aus dem Bundesverkehrswegeplan 2030 den Untergrund für die Ortsumgehung Unsernherrn und die vierspurige B16 untersuchen.

Die Betonung liegt dabei seitens des Staatlichen Bauamtes auf "Untersuchung". Mit den Maschinen werden noch keine Vorarbeiten für einen unmittelbaren Baustart ausgeführt oder stellen diesen Baubeginn sogar selbst dar. Bis tatsächlich gebaut wird, dürften noch viele Monate ins Land ziehen. Aber ein nächster Schritt auf dem langen Weg der Planungen sind die Bohrarbeiten allemal.

Sie sollen Erkenntnisse liefern für Baugrundgutachten, die für mögliche Brückenbauwerke benötigt werden. Gebohrt wird an vier Stellen beziehungsweise in vier Bereichen, jeweils zwei pro Projekt. Einmal stehen die beiden Knotenpunkte im Fokus, die für den vierspurigen Ausbau der B16 zwischen dem A9-Anschluss Manching und der Kreuzung der Bundesstraßen bei Oberstimm überplant und dann umgebaut werden müssen. Die Erweiterung der 3,2 Kilometer dazwischen auf vier Fahrspuren wird nach Schätzungen aus dem Jahr 2014 (auf deren Basis dann die Einordnung im Bundesverkehrswegeplan 2030 als vordringlicher Bedarf erfolgte, was einem Planungsauftrag entspricht) bei 32,4 Millionen Euro liegen. Das Staatliche Bauamt plant in diesem Zuge im Auftrag der Autobahndirektion Süd auch den Ausbau und die Ertüchtigung der Anschlussstelle Manching. "Wir wollen nächstes Jahr für die B16 den Vorentwurf vorlegen", sagt Stefanie Giestl-Rieß, die Leiterin der Planungsabteilung beim Staatlichen Bauamt. Noch einige Schritte weniger sind bei der Planung für die Ortsumgehung Unsernherrn erfolgt. Auch hier werden zwischen 24. November und 14. Dezember "recht große Geräte" (Giestl-Rieß) anrücken, um Bohrungen durchzuführen. Und zwar einmal auf der Ostseite Unsernherrns jenseits der Bahngleise und zum zweiten auf der Westseite des Stadtteils, wo eine B13-Trasse zwischen Unsernherrn und Unterbrunnenreuth untersucht wird. "Wir wollen uns da alle Planungsoptionen offenhalten", sagt Giestl-Rieß. Die ersten Bohrungen hüben wie drüben seien als Vorsondierung zu betrachten, um zu ermitteln, ob und was im Unsernherrner Untergrund für Überraschungen warten.

Zur Ortsumgehung Unsernherrn wurde der Planungsauftrag vom Bauamt heuer Anfang des Jahres an ein externes Büro vergeben. Für den 2,4 Kilometer langen Straßenneubau sind Kosten von 35,7 Millionen Euro im Verkehrswegeplan genannt.

Christian Rehberger