Pfaffenhofen
Minikreisel, Ampeln und Fahrradstraßen

Zur Verkehrsberuhigung beschließt der Stadtrat eine ganze Reihe von Straßenbaumaßnahmen in Pfaffenhofen

18.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:17 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Der mittelfristige Weg zu einem autofreien Hauptplatz führt für die Pfaffenhofener - und wohl noch mehr für die Bewohner der umliegenden Gemeinden - über allerlei Unannehmlichkeiten.

Die Ausweitung und Erhöhung der Parkgebühren auf 1,50 Euro je Stunde im Zentrum, auf einen Euro am Altstadtring und 70 Cent in der Post-Tiefgarage ist ein Schritt, um die Menschen weg vom Auto, rauf aufs Rad oder rein in den Stadtbus zu bewegen. "Der Hauptplatz ist kein Parkplatz. Wir wollen da gegensteuern und die Anziehungskraft verringern", brachte Markus Käser (SPD) die Absichten am Donnerstagabend im Stadtrat auf den Punkt.

Die Ausweitung der Fußgängerzone erhöht die Attraktivität des Hauptplatzes, bringt aber auch einen Wegfall von etwa einem Dutzend Stellplätzen im Zentrum mit sich. Und der dritte Themenbereich, den die erste Phase der Umsetzung des Verkehrsentwicklungsplans mit sich bringt, sind diverse Straßenbaumaßnahmen. Sie alle haben keineswegs das Ziel, den Verkehrsfluss zu verbessern - so wie es bei den allermeisten dieser Projekte der Fall ist. Im Gegenteil: "Wir wollen damit den Weg mit dem Auto in die Innenstadt verlangsamen", formulierte es Bürgermeister Thomas Herker (SPD) nochmals deutlich.

Bereits in der Sitzung am 22. Februar hatte der Stadtrat einstimmig eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung beschlossen. Die meisten davon waren auch diesmal unstrittig. Etwa die Einrichtung von Einbahnstraßen in der Spitalstraße und der Türltorstraße zwischen Volksfestplatz und Weiherer Straße - samt Fahrradschutzstreifen. Die Durchfahrt vom Stadtgraben in die Schlachthofstraße soll unterbunden werden. Und in der Frauenstraße soll der Verkehr zwischen Löwenstraße und Stadtgraben künftig in beide Richtungen fließen.

Viel erheblicher sind die Veränderungen in der Hohenwarter Straße. An der Auffahrt zur Anton-Schranz-Straße entsteht eine abknickende Vorfahrt samt Ampelschaltung, um die Autofahrer auf die Umgehungsstraße zu leiten. Stadteinwärts folgen in kurzen Abständen erst eine Einengung samt Insel, ein Minikreisverkehr auf Höhe der Schirmbeckstraße und zwei Fußgängerampeln. Zudem wird auch die Niederscheyerer Straße an einem Punkt verengt und ein Minikreisverkehr an der Münchener Straße errichtet. Zu guter Letzt werden auch noch der Riederweg und die Quellengasse in Fahrradstraßen umgewandelt, sodass - ganz grob zusammengefasst - Radler und Fußgänger dort Vorrang vor den Autofahrern erhalten. Die kleinen Maßnahmen kosten zusammen rund 10000 Euro und sollen alle im Laufe dieses Jahres umgesetzt werden. Welche Kosten für die beiden Minikreisel noch dazukommen, wird sich erst aus der Planung ergeben.

Mit der Einstimmigkeit war es angesichts dieser Konkretisierungen dann aber am Ende der Debatte vorbei. Andreas Kufer von den Freien Wählern ließ die Ampel am Übergang der Hohenwarter Straße zur Anton-Schranz-Straße keine Ruhe. Er empfand sie als überflüssig. Ähnlich erging es Martin Rohrmann (CSU) mit dem Minikreisel bei der Schirmbeckstraße, den er den direkten Anwohnern gerne erspart hätte. Hans Prechter (CSU) missfiel die Umwidmung des Riederwegs von einer Spielstraße in eine Fahrradstraße. Er sah in der Änderung keineswegs nur Vorteile und bezeichnete den gegenwärtigen Zustand als verkehrsberuhigender als den künftigen.

Eine Einzelabstimmung über jedes der Vorhaben wollte Bürgermeister Herker dann aber vermeiden, da sich für das Gesamtpaket eine breite Mehrheit im Gremium abzeichnete. Also ließ er über alle Maßnahmen auf einmal abstimmen - und dagegen votierten letztlich neben Kufer auch die vier die CSU-Räte Prechter, Rohrmann, Florian Schranz und Thomas Röder. Allerdings nicht, weil sie komplett dagegen wären - sondern nur wegen Vorbehalten gegen einzelne Vorhaben.

Patrick Ermert