Vohburg
Die Straße muss warten

Vohburg treibt viele Projekte voran, nur die Sanierung der Hartacker- und Waldstraße zieht sich

05.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:39 Uhr
Von Rissen zerfurcht: Wegen der Unsicherheit um die Zukunft der Straßenausbaubeiträge hat die Stadt eine Sanierung der Hartacker- und der Waldstraße zurückgestellt. Nun sind die Beiträge Geschichte, eine Sanierung wird es dennoch in diesem Jahr nicht mehr geben. −Foto: Foto: Meßner

Vohburg (PK) Der Stadtrat Vohburg hat sich bei seiner jüngsten Sitzung mit einer ganzen Reihe an Themen beschäftigt. Dabei gibt es für die Bürger auch gute Nachrichten.

Nach der umfangreichen Präsentation der Pläne für das Amberger Anwesen hat der Stadtrat folgende Punkte meist ohne größere Diskussion abgearbeitet.

nStraßenausbaubeitrag: Das Bürgerbegehren, das die Freien Wähler in Bayern angestoßen haben, hat die Staatsregierung unter Zugzwang gesetzt. Sie hat reagiert und die Beiträge abgeschafft. Da es in Vohburg noch eine entsprechende Satzung gegeben hat, musste nun auch der Stadtrat handeln. Einstimmig wurde die Satzung aufgehoben. Die Stadt hatte aufgrund der bis dato unsicheren Rechtslage die Baumaßnahme in der Hartacker- und der Waldstraße verschoben. Sie wird laut Bürgermeister Martin Schmid (SPD) in diesem Jahr nicht mehr fertig gestellt, da das Preisniveau der Baufirmen momentan zu hoch sei. "Wir wollen über den Winter ausschreiben und hoffen auf günstigere Preise", sagte er.

Ein anderer Aspekt bleibt aber noch offen. Denn die Stadtverantwortlichen wissen nicht, was an Stelle des Straßenausbaubeitrags tritt. Die Staatsregierung hat zwar angekündigt, die Kommunen zu unterstützen, aber eine verlässliche Regelung gibt es laut Stadtverwaltung noch nicht.

nKehrmaschine: Die Aufgaben der Bauhofmitarbeiter werden immer mehr. Nun müssen auch noch die Sinkkästen der Stadt, die bislang von den Bürgern gereinigt werden mussten, von den Arbeitern gesäubert werden. Und das sind in Vohburg immerhin rund 2000 Stück. Um die Arbeit zu erleichtern, kauft die Stadt eine Kehrmaschine zum Preis von 108000 Euro.

nBaugebiete: Der Stadtrat hat die beiden Baugebiete Rockolding Süd-Ost und Dorfgewender Dünzing vorangetrieben. Eine Mitarbeiterin des Planungsbüros Wipfler hat die ersten Entwürfe vorgestellt.

nInterpark: Die Firma In-Tech Engineering Campus möchte im Interpark Hallen und Büros für rund 1200 Mitarbeiter errichten. Als Nachbargemeinde ist Vohburg um eine Stellungnahme ersucht worden. Auf das Vorhaben selbst hat Vohburg keinen Einfluss. Im Stadtrat wurden Befürchtungen laut, dass der Verkehr durch Menning weiter zunehmen könnte. Auch der Siedlungsdruck auf Vohburg könnte weiter steigen, hieß es.

nKläranlage: Etwas kurios mutete die Vergabe von Zimmererarbeiten für das Betriebsgebäude der Kläranlage an. Denn offenbar wurde bei den Planungen das Dach vergessen. Bürgermeister Schmid reagierte entsprechend ungehalten und kündigte an, mit den Verantwortlichen noch ein ernstes Wort sprechen zu wollen.

nAmpelanlage an der B16a: Die Errichtung der Lichtanlage an der Bundesstraße in Oberdünzing verzögert sich und wird deutlich teurer als ursprünglich gedacht. Die Stadt kalkulierte zunächst mit 30000 Euro. Nach der Feinplanung durch das Büro Wipfler ergaben sich Kosten von 110000 Euro. In Absprache mit dem Straßenbauamt Ingolstadt und einer erneuten Berechnung wurde die Summe auf knapp 40000 Euro gedrückt. Die Ausschreibung hat nun allerdings einen Betrag von fast 58000 Euro ergeben. Da laut Stadtverwaltung aufgrund der überhitzten Baukonjunktur kein günstigeres Ergebnis zu erwarten ist, stimmte der Stadtrat zu.

Da die beteiligten Baufirmen so wie überall in der Umgebung aktuell restlos ausgelastet sind, werden die Arbeiten nach derzeitigem Stand erst im September beginnen.

nNeubau eines Mehrfamilienwohnhauses: Das Gremium möchte den Bau eines Mehrfamilienhauses im Sonnenweg verhindern. Grund: Mit einer Firsthöhe von 12,45 Meter passt es nicht in die dortige Wohnbebauung. So die Argumentation im Stadtrat. Der Antragsteller argumentiert aber, dass in der Nachbarschaft ein genehmigtes Gebäude mit einer Höhe von 12,50 Meter steht. Das heißt, die Stadt hat unter dem Strich schlechte Karten, denn es wird erwartet, dass das Landratsamt Pfaffenhofen als zuständige Behörde das gemeindliche Einvernehmen ersetzen wird.

Markus Meßner