Münchsmünster
Thema Bahnübergang zurückgestellt

Kosten von bis zu 750000 Euro - Gemeinderat Münchsmünster diskutiert über die Notwendigkeit

22.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:18 Uhr
Vorerst bleibt er wie er ist: Der bislang unbeschrankte Bahnübergang am Vohburger Weg könnte mit Schranken ausgestattet werden. −Foto: Foto: Lamprecht

Münchsmünster (PK) Gut eine Stunde lang beschäftigte sich der Gemeinderat Münchsmünster zu Beginn seiner Sitzung vom Donnerstag mit dem Thema PFT (wir berichteten). Weniger weitreichend in seinen Auswirkungen, aber dennoch diskussionswürdig war ein weiterer Punkt, nämlich die mögliche Erneuerung der Bahnübergangssicherung am Vohburger Weg.

Letztlich, so erläuterte Münchsmünsters Bürgermeister Andreas Meyer, gehe es hier um die Verkehrssicherheit. Der bis dato unbeschrankte Bahnübergang soll nach dem Willen der Deutschen Bahn mit einseitigen Schranken ausgestattet werden. Ein Projekt, dass in Summe 600000 bis 750000 Euro kosten würde. 200000 bis 250000 Euro davon hätte die Gemeinde zu tragen.

Ein Punkt, an dem sich die Gemüter nicht weniger Gemeinderäte erhitzten: Obwohl Meyer schon zu Beginn der Diskussion vorschlug, das Thema zurückzustellen und zunächst das Gesamtkonzept zum Ausbau der Nahen B16 abzuwarten und sich über eine mögliche Förderung des Übergangs durch Leader zu erkundigen, entbrannte eine heiße Diskussion im Rat. Die klare Frage dabei: Brauchen wir diesen Übergang überhaupt und wenn ja, was kostet daran so viel?

Uneinigkeit herrschte dabei schon bei der Diskussion über die Notwendigkeit. Während die einen Ratsmitglieder den hohen Freizeitwert für Spaziergänger und Radfahrer nicht zuletzt dank des dadurch erleichterten und verkürzten Zugangs zur Birkenheide anmahnten, verwiesen andere auf die Gefahrensituation, die durch Lkw entstünde, die den Übergang nachts als Schleichweg nutzten.

Diskutiert wurden auch die Möglichkeiten, ehemals bestehende Wege beidseits der Bahnlinie wieder herzurichten, um den Zugang zur Birkenheide zu gewährleisten und den Freizeitwert des Gebietes nicht einzuschränken. "Damit hätten wir auch eine Rechtfertigung für eine Leader-Förderung", hieß es.

Genau das betonte auch Meyer, der nicht mit einer so ausführlichen Debatte gerechnet hatte: "Wir müssen uns erstmal alle Möglichkeiten anschauen und dann können wir entscheiden", versuchte er wieder Ruhe in den Rat zu bringen, der sich letztlich einstimmig entschied, das Thema zurückzustellen. In Rekordzeit eilten die Räte dafür durch die übrigen Punkte der öffentlichen Sitzung: Innerhalb weniger Minuten wurde der Flächennutzungsplan "Gewerbegebiet östlich der Kaserne" zunächst wegen eines Verfahrensfehlers zunächst aufgehoben und nach der Behandlung einer Stellungnahme die erneute Auslegung beschlossen. Weiterhin wurde eine Reihe von Straßen gewidmet und mit Wolfgang Reichard und Heidi Schwendtner ein neuer stellvertretender Datenschutzbeautragter und eine stellvertretende IT-Sicherheitsbeauftragte gewählt.

Susanne Lamprecht