Geisenfeld
Umjubelter Faschingsauftakt der Kindergarde Geisenfeld - Wegen Corona im Freien

"The Show Must Go On"

14.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:48 Uhr
Voller Zuversicht starten die frisch gekürten Hoheiten Magdalena I. und Philip I. in eine neue Saison. −Foto: Zurek

Geisenfeld - Die fünfte Jahreszeit hat begonnen und wieder versucht ein winziges Virus der Narrenschar den Spaß zu vermiesen. Doch da hat Corona die Rechnung ohne die Kindergarde Geisenfeld gemacht. Frei nach dem Motto "The Show Must Go On" eroberte die Truppe mit ihren Tollitäten Magdalena I. und Philip I. am Samstagnachmittag die Bühne vorm örtlichen Rathaus und die Herzen des Publikums.

Aus Sicherheitsgründen hatten die Organisatoren den Faschingsauftakt kurzerhand ins Freie verlegt - ein Entschluss, der neue Herausforderungen barg: Eine Bühne musste aufgebaut, die Beleuchtung sichergestellt und der durch den Dauerregen rutschig gewordene Bühnenboden mit einem Teppich bestückt werden. Möglich machten das neben vereinseigenen Mitstreitern die Helfer des städtischen Bauhofs und der Freiwilligen Feuerwehr, denen Andreas Aichele als erster Vorsitzender der Kindergarde ein "herzliches Dankeschön" entrichtete. Auch im Namen des verhinderten Rathauschefs Paul Weber begrüßte er die rund 100 Zuschauer, die wie Altbürgermeister Christian Staudter und seine Ehefrau Henriette trotz Mistwetter den Weg zur Schranne nicht gescheut hatten. Belohnt wurden sie mit einem hinreißenden Programm, das die Widrigkeiten der Coronakrise für eine Weile vergessen ließ.

Als charmanter Hofmarschall hatte Leonie Aichele eingangs versichert, man wolle es nach einer pandemiebedingt "leider sehr langen Pause", nun krachen lassen. Und so zogen, angeführt von Fahnenträger Moritz Motzet zum groovigen Dartagnan-Sound als erstes die Bambini ein, um eine flotte Sohle aufs Parkett (respektive den Teppich) zu legen. "Sweet Caroline" gab sodann für die zehn Gardemädels, die vom Spagat bis zum Cancan ihr Metier beherrschen, den Takt vor. Bei den Teenies ging schließlich im Disco-Style die "Party" ab - akrobatische Einlagen und Hebefiguren inklusive. Angesichts ihrer tollen Leistung ließ das Publikum die jungen Karnevalisten nicht ohne Zugaben ziehen.

Kein Wunder also, dass sich nicht nur Anita Brandl als Trainerin der Garde "mega stolz" auf die Tänzer zeigte, die seit Pfingsten fleißig trainiert und "nie gemurrt" hatten. Auch Cornelia Dieckmann und Conny Niedermeier (Bambini) sowie Julia Krammel und Kathrin Kuchler (Teenies) hatten nicht mit Lob gegeizt. Der "Team-Spirit" der 35-köpfigen Truppe, der sich heuer im einheitlich blau-silbernen Look der von Kathrin Turger geschneiderten Kostüme und wie immer in den Choreografien zeigt, spiegelt sich auch in der bereits über ein Jahrzehnt währenden Treue einiger Mädels zum Verein. Nicht von ungefähr durften sich die dafür verantwortlichen Trainerinnen ihrerseits über einen von Aichele überreichten Dank durch die Blume freuen.

Bevor sie die Insignien weiterreichten, verabschiedeten sich die scheidenden Regenten Valentina I. und Moritz I. im schwungvollen Dreivierteltakt. Zu den Klängen des "Conquest of Paradise" wurde dann feierlich eine neue Ära eingeläutet, in der die 14-jährige Schülerin der Wirtschaftsschule Magdalena I. (Wollrab) aus Geisenfeld mit dem gleichaltrigen Philip I. (Richter), Gymnasiast aus Schillwitzried, den jugendlichen Hofstaat anführen wird. Die frühere Hofdame, deren Papa und Bruder bereits als Hoheiten amtierten, bekannte in ihrer Antrittsrede: "Tanzen war schon immer mein Leben." Was offenbar auch für ihren Prinzgemahl gilt, absolvierten beide doch ihren Antrittswalzer mit Bravour.

Zu den ersten Gratulanten zählten am Ende der Inthronisationsfeier einige Vertreter der Geisenfelder Faschingsgesellschaft, die eine "geile Saison" wünschten, bevor sie dann später in der Nacht das Geheimnis um ihre eigenen Tollitäten lüfteten.

GZ

Maggie Zurek