Ilmmünster
Tempo 30 als Ziel

Ilmmünster will Verkehr in Wohnvierteln bremsen

15.04.2021 | Stand 18.04.2021, 3:33 Uhr

Ilmmünster - Einigen Gesprächsbedarf hatten die Ilmmünsterer Gemeinderäte zu einer Online-Petition, bei der sich 147 Gemeindebürger für die Ausweisung von Tempo-30-Zonen ausgesprochen hatten.

Sie sehen in den Wohngebieten an der Dummeltshausener Straße, links und rechts der Blumenstraße und im Starzenbachviertel durch den Verkehr spielende Kinder gefährdet.

Mit dem Thema hatte sich vor der Sitzung bereits der Verkehrsausschuss beschäftigt. Er war zum Schluss gekommen, dass es eigentlich in keinem der geforderten Bereiche möglich sei, schneller als Tempo 30 zu fahren. Dennoch war man im Gremium der Meinung, mit der Einführung der Tempo-30-Zonen die zulässige Höchstgeschwindigkeit den örtlichen Gegebenheiten anzupassen.

Dem konnten sich nicht alle Gemeinderäte anschließen. Lydia Sauer-Sturmes (FWG) hielt den Vorstoß "grundsätzlich für eine wahnsinnig gute Idee. Ich bin komplett dafür, dass langsamer gefahren wird. " Aber sie fürchtet einen Schilderwald, der Autofahrern Stress mache. Zudem sorgt sie sich, damit einen "Kontrollmechanismus" loszutreten. Besser sei es vielleicht, tempobeschränkende Hindernisse in die Straße zu setzen, Bäume vielleicht. Diese Idee fand Ulrich Fischer (CSU) nicht sinnvoll, weil größere Fahrzeuge nicht durchkämen.

Auch Herbert Brand (CSU) war der Ansicht, "die Idee ist gut", fragte aber nach dem Sinn der Maßnahme, weil viele Straßen ohnehin Sackgassen seien, in die niemand mit hohem Tempo hineinbrause. Patrick Soffner (CSU) hatte ein Problem "mit dem ständig wechselnden Tempo" im Ort, gestand aber zu, dass das Thema den Bürgern auf den Nägeln brennt. Er hält zehn Schilder für "überschaubar". Die Anregung Soffners, die Anlieger noch einmal zu befragen, fand keine Zustimmung.

Mit knapper Mehrheit von sechs zu fünf Stimmen wurden für die vorgeschlagenen Tempo-30-Zonen gestimmt. Einstimmig angenommen wurde der Antrag, den Fliederweg als Anliegerstraße mit "Fahrrad frei" auszuweisen. Er diene vielen Autofahrern als Abkürzung zur B 13.

ahh