Pfaffenhofen
Spenden für Krankenhaus in Syrien

13.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:22 Uhr

Pfaffenhofen - Gut ausgebildete Krankenpfleger sind in Syrien nach neun Jahren Krieg und Zerstörung knapp.

Die Krankenhäuser haben große finanzielle Probleme. Die Pfaffenhofener Friedensgruppe "Freundschaft mit Valjevo" möchte dem Italienischen Krankenhaus in Damaskus deshalb bei der Finanzierung eines über drei Monate gehenden Ausbildungskurses für Krankenpfleger helfen. Dazu bittet der Verein um Spenden auf das Konto bei der Sparkasse Pfaffenhofen, Freundschaft mit Valjevo, IBAN DE06 7215 1650 0008 0119 91, Stichwort Krankenhaus Damaskus.

Mehr als ein Drittel der syrischen Krankenhäuser wurde während des Krieges zerstört, heißt es in der Mitteilung. Die verbliebenen Kliniken sind überfüllt. Die meisten Patienten leiden, so Carol Tahhan, Leiterin des Italienischen Krankenhauses der Don Bosco Schwestern, an den Folgen des Krieges. Schwere Verletzungen, Angst und Stress, Mangel an sauberem Trinkwasser, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung seien die Ursachen, weshalb viele Menschen in Syrien an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und starken Depressionen leiden.

Wie Tahhan den "Freunden von Valjevo" berichtete, können wegen der Sanktionen der USA und der EU Ausrüstung, Ersatzteile für Geräte und Medikamente für die medizinische Versorgung in den Krankenhäusern nicht importiert werden. Jetzt werden laut Schwester Tahhan dazu die Auswirkungen der Besetzung der wichtigsten syrischen Ölvorkommen durch US-Truppen immer spürbarer. Auf dieses Öl sind die syrischen Kraftwerke für die Stromversorgung angewiesen. Selbst in den Krankenhäusern gibt es nur noch für jeweils drei Stunden Strom. Darauf folgt stets eine ebenso lange Zeit der Stromunterbrechung. Heizöl für die Beheizung der Krankenzimmer sei extrem teuer geworden, Treibstoff rationiert. Der Mangel an Treibstoff und Strom lähme Betriebe, landwirtschaftliche Produktion und Handel. Die Lebensmittelpreise hätten sich in diesem Jahr verdoppelt. Vor diesem Hintergrund habe die Verarmung und Verelendung der Bevölkerung Ausmaße angenommen, die, so Schwester Tahhan, selbst auf dem Höhepunkt des Krieges nicht vorstellbar waren. Auch ihr Krankenhaus sei deshalb auf Unterstützung angewiesen. Nur mit solcher Hilfe von außen könne es diese schwere Periode überstehen. Dabei wollen die "Freunde von Valjevo" mit ihrer Spendenaktion helfen.

PK