Pfaffenhofen
Situation in Tierherberge entspannt sich

563 Tiere im Jahr 2018 aufgenommen - Erweiterung der Katzen-Krankenstation als Projekt für 2020

29.12.2019 | Stand 02.12.2020, 12:18 Uhr
Gute Zusammenarbeit: Vereinsvorsitzende Manuela Braunmüller (von rechts), Tierheimleiterin Sandra Lob und Hohenwarts Bürgermeister Manfred Russer bei der Versammlung des Tierschutzvereins. Ein Thema waren die vielen kranken Kantzen. −Foto: Bendisch/Archiv

Pfaffenhofen Die Jahreshauptversammlung des Pfaffenhofener Tierschutzvereins ist in diesem Jahr im Zeichen zahlreicher Probleme gestanden: Mit einer wahren Schwemme kranker Katzenkinder wurden die Tierschützer heuer konfrontiert, gleich darauf grassierte ein besonders aggressiver Katzenschnupfen-Erreger, der in vielen deutschen Tierheimen einen Besucher-Stopp erforderte - so auch an der Weiberrast (PK berichtete).

Nach hartem Arbeitseinsatz hat sich die Situation entspannt und die Mitgliederversammlung wurde zwischen den Jahren in der Tierherberge eingeschoben.

"Tierschutz ist viel arbeitsintensiver, als man sich vorstellt, aber es steckt mein Herzblut drin", sagte die Vorsitzende Manuela Braunmüller bei ihrem Rückblick auf das vorangegangene Berichtsjahr 2018. Ihr Dank galt insbesondere dem engagierten Team der Tierherberge: "Ohne euch würde es nicht funktionieren." Braunmüller konnte auch den Hohenwarter Bürgermeister Manfred Russer (CSU) begrüßen.

Tiere aus illegalen Transporten, darunter ein riesiger Kangal-Hirtenhund aus Qualhaltung, schwer verletzt oder einfach ausgesetzt: Viele Bilder zum Jahresbericht 2018 waren nicht leicht zu ertragen. Leider sei das "Entsorgen" immer noch ein großes Problem, erklärte die Vorsitzende. So fand man einen verängstigten Hund, der an einem Container an der Raststätte Holledau angebunden war und in einer abgestellten Einkaufstasche in der Nähe des Tierheims steckten Wellensittiche, Kanaris und Zebrafinken. Sie wurden zum Glück rechtzeitig entdeckt.

Insgesamt nahm die Tierherberge im Berichtsjahr 563 Tiere auf - ein großer Teil davon waren Fundtiere. Die einen wollen ihr Tier "irgendwie loswerden", andere sind bereit, auch Problemfälle zu adoptieren. Manuela Braunmüller: "Wir konnten auch alte, kranke und nicht so schöne Tiere vermitteln und das freut uns ganz besonders". Dazu zählt übrigens auch die uralte, vom Leben gebeutelte Katze Sarah, die wir vor Weihnachten in unserer Rubrik "Wir suchen ein Zuhause" vorstellten. Für sie gab es sogar mehrere Anfragen und sie konnte sofort ihren neuen Platz beziehen.

Die Fertigstellung des Kleintier-Außengeheges und die Erweiterung der Katzen-Krankenstation in der Tierherberge sind die neuen Projekte des 770 Mitglieder starken Tierschutzvereins. Gemeinsam mit dem Veterinäramt und der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt möchte der Verein zudem ein intensives Netzwerk zu allen Themen rund um den Tierschutz aufbauen. Auch die bundesweite Tierschutz-Notrufnummer (0700) 58585810 müsse präsenter werden, unterstrich Braunmüller: "Kaum jemand kennt sie, aber sie sollte eigentlich überall schnell zur Hand sein".

bti