Vom Dorfheim bis zum 3D-Drucker
Sechs Bürgerprojekte werden im Rahmen von Leader gefördert - mit bis zu 2500 Euro für Initiatoren

15.02.2022 | Stand 22.09.2023, 23:46 Uhr
Die Köpfe hinter den Bürgerprojekten sind LAG-Managerin Julia Anthofer (von links), Johannes Hofner, Marianne Strobl, Elisabeth Buchbauer, Maria Cetinbas, Stellvertreterin des Landrats Kerstin Schnapp, Annette Marketsmüller, Carolin Wessollek, Johann Tilp und Andreas Weiß. −Foto: Gigler

Pfaffenhofen - Wie oder besser gesagt was könnte den Landkreis Pfaffenhofen bereichern? Mit dieser Frage haben sich acht engagierte Bürger intensiv beschäftigt. Durch einen Fördertopf des Leader-Programms mit dem Motto "Bürger gestalten ihre Heimat" können sechs Ideen nun in die Tat umgesetzt werden. Gefördert werden die Projekte mit 80 Prozent der förderfähigen Nettokosten oder maximal jeweils bis zu 2500 Euro. Im Kreativquartier wurden die Projekte vorgestellt. LAG-Managerin Julia Anthofer und die Stellvertretende Landrätin Kerstin Schnapp betonten in ihren einleitenden Worten vor allem die Vielfältigkeit der ausgewählten Projekte.

Virtuelle Ausstellung und Reparatur-Café

Ein "Heimspiel" hatten bei der Veranstaltung im Kreativquartier Maria Cetinbas, Annette Marketsmüller und Carolin Wessollek. Die Künstlerinnen haben dort selbst Räume angemietet. Seit der Pandemie wären öffentliche Ausstellungen entweder nicht erlaubt oder schlecht besucht gewesen.

Das wollen die Frauen nun ändern: "Mit einem neuen Versammlungstool ist es möglich einen virtuellen Raum zu erstellen, der aussieht wie die Kämmerei", sagte Cetinbas. Interessierte könnten sich dort einloggen und die Kunstwerke online betrachten, miteinander und mit dem Künstler interagieren. Das Ergebnis können sich Interessierte am virtuellen Tag der offenen Tür, dem 27. Februar, online ansehen.

Auch nach Wolnzach werden Fördergelder fließen. Marianne Strobl von der Arbeiterwohlfahrt stellte das Projekt vor: Ein Reparatur-Café soll entstehen. Ganz nach dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" sollen laut Strobl die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Cafés nicht nur Reparaturen vornehmen, sondern Interessierten die Vorgänge auch erklären. Neben einem nachhaltigen Gedanken strebe das Café weiter ein soziales Miteinander an: "Ein Raum, in dem sich Jung und Alt sowie Menschen aller Kulturen treffen können."

Möbel im Garten und Umbau des Dorfheims

Johann Tilp vom Obst- und Gartenbauverein Rohrbach erzählte vom Ziel seines Vereins: "Wir wollen den Generationenwechsel schaffen und noch viele Jahre bestehen." Mit der Errichtung eines naturnahen Gemeinschaftsgartens haben die Rohrbacher einen guten Grundstein dafür gelegt. "Die Resonanz war ganz toll, wir mussten sogar eine Warteliste erstellen", so Tilp. Der Gartenbauverein lädt immer wieder Referenten in den Gemeinschaftsgarten ein. "Dafür brauchen wir einen Sonnenschutz, Pavillons und ähnliches." Bisher hätten sie sich dieses Mobiliar immer irgendwo ausleihen müssen.

In Puch fließt das Fördergeld statt in den Außen- in den Innenbereich. Dort soll ein Raum im Dorfheim ausgebaut werden. Johannes Hofner vom Verein Pucher Dorfheim berichtete, dort werde mit dem Geld ein Multifunktionsraum entstehen. "Es können darin dann verschiedene Veranstaltungen der Vereine stattfinden."

Wissenschafts- und Demenzworkshops

Ein weiteres Projekt von der Fachstelle für pflegende Angehörige soll die Gesellschaft für die Krankheit Demenz sensibilisieren. Mit Hilfe von 13 Demenzboxen sollen Teilnehmer die Schwierigkeiten von Demenzkranken im alltäglichen Leben "erspüren", erzählt Elisabeth Buchbauer von der Fachstelle. "Mit dem Geld werden nun weitere Flyer und Medien für die Veranstaltungen besorgt", so Buchbauer weiter.

Einen Mint-Workshop möchte die Projektgruppe Jugend und Familie aus Rohrbach mit dem Geld auf die Beine stellen. Andreas Weiß möchte Interessierten unter anderem das Arbeiten mit einem 3D-Drucker näherbringen. Projekte mit Schulen seien geplant, erzählte Weiß. "Im besten Fall entwickelt sich daraus ein Maker-Space."

PK

Nicole Gigler