Pfaffenhofen
Schwieriges, aber machbares Motiv

Daniel Schönung fertigt für eine Projektarbeit die 3D-Visualisierung des Pfaffenhofener Rathauses an

04.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:38 Uhr
Fassade mit vielen Details: Die 3D-Visualisierung des Pfaffenhofener Rathauses, die Daniel Schönung während seines Studiums im Bereich Geomedientechnik angefertigt hat. −Foto: privat

Pfaffenhofen - Der Corona-Lockdown ist der eine Grund für die Auswahl des Motivs gewesen, die besondere Architektur ein weiterer: "Das Rathaus spricht einen an. Und seine Ecken und Kanten lassen sich gut visualisieren", erklärt Daniel Schönung. Der Pfaffenhofener studiert Kartographie und Geomedientechnik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in München und hat für eine Projektarbeit im Bereich Geomedientechnik das charakteristische, denkmalgeschützte Pfaffenhofener Rathaus mit seiner eindrucksvollen Frontfassade als Modell für eine 3D-Visualisierung gewählt.

Vor rund einem Jahr, in seinem dritten Semester stand das Projekt an. "Wäre kein Lockdown gewesen, hätte ich vielleicht ein Objekt in München ausgewählt. So war ich in Pfaffenhofen und das Rathaus hier hat sich für mich als tolles Projekt erwiesen", schilderte der 23-Jährige seine Motivwahl. "Schwierig, aber machbar", bewertete sein Projektleiter seine Auswahl. Der Rathaus-Turm sei schwer zu modellieren gewesen und viele Details wie komplizierte Verzierungen musste Schönung vereinfachen. "Das Motiv ist schon recht anspruchsvoll mit seinem Detailschmuck und Elementen", bestätigt auch Projektleiter Markus Oster. "Daniel Schönung hat das sehr akribisch und sehr gut gemacht."

Der Bachelorstudiengang Kartographie/Geomedientechnik bietet eine Kombination von kartographischen Gestaltungsmethoden mit geomedientechnischen Inhalten. Der Schwerpunkt liegt auf Geovisualisierung. Auf dieses Studium ist Schönung auf Umwegen gestoßen. "Eigentlich wollte ich Film studieren, da bekommt man aber nur sehr schwer einen Platz." So schaute er sich nach einer Alternative um. "Und Geografie war schon in der Schule meine Leidenschaft." Mit einer speziellen Kamera mit Shift-Tilt-Objektiv fotografierte er das Objekt. "Damit gelingen sehr gute Fotos nahezu ohne Verzerrung als perfekte Grundlage für die Berechnung von Maßen. Durch die Abmessung der Treppe konnte ich anhand dieser Daten die restlichen Maße ableiten", erklärt der Student seine Vorgehensweise. Die Gebäudepläne erhielt er vom hiesigen Bauamt. "Sie waren wichtig für die Maße des Dachs und des Turms." Zwei bis drei Monate benötigte Schönung insgesamt für die Projektarbeit. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Von seinem Projektleiter an der Uni hat er die Note eins erhalten. Derzeit befindet sich der Pfaffenhofener im fünften Semester, seinem Praxissemester, das er bei einem Produzenten von Wander-, Fahrrad- und Skitourenkarten in Innsbruck absolviert.

In welche Richtung es nach seinem Bachelor gehen soll, weiß der Student noch nicht genau. "Auf jeden Fall möchte ich in den kreativen Bereich. Ich will etwas gestalten und verändern", sagt der ehemalige Schyren-Gymnasiast.

Auf die Frage, ob denn die Stadt kein Interesse an seinen 3D-Rathausmodellen habe, antwortet er: "Das habe ich mir auch schon überlegt und ich möchte sie der Stadt anbieten." Sie würden sich gut für die Website eignen.

PK

Simone Diaw