Geisenfeld
Schwester Simonetta neue Oberin

78-Jährige löst turnusgemäß Schwester Wiltraud ab

25.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:41 Uhr
Schwester Simonetta, die neue Oberin der Geisenfelder Schulschwestern. −Foto: Zurek

Geisenfeld - Das Kloster der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau in Geisenfeld hat eine neue Oberin.

 

Schwester Simonetta Röckl übernimmt am 1. September die Aufgabe von Schwester Wiltraud, die das Amt nach neun Jahren turnusgemäß niederlegt.

Die 78-Jährige wirkte in den vergangenen 34 Jahren in der nun aufgelösten Filiale des Ordens in Pleystein. Dass sie einmal Klosterschwester werden würde, stand für sie schon sehr früh fest. "Ich habe diese Berufung einfach in mir gespürt und mir nie etwas anderes vorstellen können", meint sie mit einem warmherzigen Lächeln. Von Kindesbeinen an war sie geprägt vom religiösen und pädagogischen Wirken der Armen Schulschwestern, deren Kongregation 1833 von Theresia Gerhardinger in Neunburg vorm Wald gegründet worden war. Genau an jenem Ort also, in dem Schwester Simonetta geboren wurde und in dem schon ihre eigene Mutter ebenso wie später sie selber die vom Orden geführte Schule besuchte.

Nach der Ausbildung zur Kindergärtnerin hatte die junge Frau mit dem weltlichen Namen Anna, die 1965 Erstprofess feierte, ihre "erste richtige Stelle" in Wolnzach inne. Der Markt war ihr, wie sie sagt, von 1965 bis zur Auflösung der dortigen Filiale im Jahr 1986 "Heimat". Danach führte ihr Weg sie nach Pleystein, bis kürzlich auch dort die Gemeinschaft aufgelöst wurde. Da nach neun Jahren ein Wechsel in der Leitung einer Filiale vorgeschrieben ist, übernimmt sie nun die Aufgabe von Schwester Wiltraud in Geisenfeld.

Fremd fühlt sie sich hier im Hause mit den drei Mitschwestern nicht, hat sie mit ihrer Amtsvorgängerin (die weiterhin im Kloster wohnen bleibt) doch 19 Jahre in Wolnzach zusammen gearbeitet. Die Aufgabe der Oberin sei für sie "ein Dienst an den Mitschwestern" und keineswegs eine hierarchische Führungsposition, betont Schwester Simonetta, die ihr Leben als von Fügungen gestaltet sieht. Eine davon führte sie nach der aktiven Zeit als Erzieherin in ein Seniorenheim - "eigentlich nur um ein Geschenk zu übergeben". Daraus wurde dann die "sehr erfüllende Aufgabe" einsame Menschen zu begleiten - ihnen zuzuhören, die Hand zu halten und manchen behutsam mit Gott zu versöhnen, der zuvor mit seinem Glauben gehadert hatte.

Die neue Oberin liebt Musik und hat in der Rente noch lange die musikalische Früherziehung von Kindern mit Orff-Instrumenten übernommen. Gerne spielte sie früher selbst an Hochfesten die Orgel, "aber nach einer Verletzung der Hand kann ich das leider nicht mehr in gebührender Form", bedauert sie.

Die Leitung des zum Kloster gehörigen Kindergartens St. Theresia hat weiterhin Schwester Manuela inne. Wie sie mitteilt, wird man ab September dort nur mehr zwei Gruppen betreuen. "Die dritte Gruppe hatten wir vorübergehend eingerichtet, um die Stadt zu unterstützen", lässt die Erzieherin wissen. Nachdem nun die Erweiterung des städtischen Kindergartens Tabeki fertiggestellt ist, sei diese Interimslösung nicht mehr nötig, so Schwester Manuela mit einer gewissen Erleichterung. Denn: "Unsere Räumlichkeiten sind ja eigentlich nur für zwei Gruppen konzipiert, da waren wir mit einer weiteren schon recht eingeschränkt. "

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