Reichertshofen
Schritt für Schritt zur Sanierung

Weitere Beschlüsse zur Paarhalle und den Straßen im Ortskern getroffen

17.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:49 Uhr
Erkennbar sanierungsbedürftig: der Herzog-Heinrich-Platz. −Foto: Vogl

Reichertshofen (vov) Mit einer schlanken Tagesordnung startete das Reichertshofener Gremium ins neue Jahr.

Die Paarhalle war wieder Thema sowie die Sanierung der Straßen im historischen Ortskern.

Eine kleine Diskussion entspann sich rund um die Paarhalle. Auf der Tagesordnung stand der Bauantrag zum Abbruch der Anbauten und zur energetischen Sanierung der Giebelfassaden. Wie bereits berichtet, soll die Halle laut Gemeinderatsbeschluss vom Juli und auf Wunsch von über 1500 unterzeichneten Bürgern generalsaniert werden. Josef Pfab (CSU) fragte nach einem Kostenvergleich für die Sanierung gegenüber einem Neubau.

"Den haben wir nicht", so Bürgermeister Michael Franken (JWU). Die aktuelle Beschlusslage sehe so aus, dass die Sanierung durchgeführt werde. Wenn die Gemeinde beim Bundesprogramm für einen Förderantrag ausgewählt werde, müsse sie eh nachweisen, dass die Sanierung wirtschaftlicher als ein Neubau ist. Reichertshofen beantragt wie berichtet Zuschüsse  über das Sanierungsprogramm des Bundes für kommunale Einrichtungen im Bereich Sport, Jugend und Kultur. Jetzt solle erst einmal der Bauantrag gestellt werden, so Franken. Für die Gesamtsanierung gibt es eine Kostenschätzung von rund drei Millionen Euro durch den Architekten Dieter Mühlbauer.

Waltraud Schembera (SPD) schlug vor, sich mit Baar-Ebenhausen zusammen zu tun und eine Mehrzweckhalle an der Grenze beider Gemeinden zu errichten. Sie hoffe dadurch auf einen Synergie-Effekt für beide Kommunen. Franken verwies auf den aktuellen Gemeinderatsbeschluss, der eben die Sanierung vorsehe. "Der Vorschlag würde bedeuten, den Gemeinderatsbeschluss aufzuheben. " Georg Pfab (JWU) verstand die ganze Diskussion um einen potentiellen Neubau nicht. "Wir haben den Bauantrag auf der Tageordnung, und über den muss entschieden werden. " Auf Nachfrage von Georg Link (FW) bestätigte der Bürgermeister, dass die Hallensanierung erst nach dem 50. Jubiläumspaarfest starten würde. Vorausgesetzt, der Antrag käme zeitgerecht vom Landratsamt zurück. Dem Bauantrag wurde dann mehrheitlich zugestimmt.

Die Straßen des historischen Ortskerns sollen laut Gemeinderatsbeschluss vom April 2018 neu gestaltet und saniert werden. Die Maßnahmen werden im Rahmen des Städtebauförderprogramms "Stadtumbau West" durchgeführt. Es handelt sich um folgende Plätze und Straßenzüge: Herzog-Heinrich-Platz, Herrnstraße, Oberer und Unterer Graben, Margarethenstraße, Johannisstraße, Paarstraße und Teilbereiche der Österreichstraße. Mit der Durchführung des Verfahrens zur Findung eines geeigneten Planungsbüros wurde das Büro Oberpriller aus Hörmannsdorf beauftragt.  

Geändert wurde die Satzung über die Friedhofsgebühren. Insgesamt wurde eine Erhöhung um zehn Prozent vorgenommen, die für Bestattungen ab 1. Februar in Kraft tritt. Die Grabgebühr beträgt jährlich pro Quadratmeter auf dem Friedhof 16,50 Euro. Pro Urnennische sind jährlich 110 Euro zu bezahlen. Ein Baumgrab mit anonymer Bestattung kostet einmalig 88 Euro. Die Gebühr für die Nutzung der Aussegnungshalle, egal ob Sarg oder Urne, beträgt in Reichertshofen und Langenbruck für einen Tag 132 Euro und für jeden weiteren Tag 27,50 Euro.

In dem Zusammenhang meinte Elisabeth Großmann (JWU), man solle bei einer Gebührenerhöhung auch darauf achten, dass es auf dem Friedhof nicht "ausschaut". Sie beanstandete Hinterlassenschaften von Beerdigungsunternehmen, stehen gebliebene Grabeinlassungen aus Holz und aus dem Boden ragendes Vlies rund um das Kreuz. Bürgermeister Franken will künftig Verwaltungsmitarbeiter einmal monatlich zur Kontrolle auf die Friedhöfe schicken.

Der Rathauschef informierte die Räte noch darüber, dass die Bücherei ab 22. Januar wieder regulär geöffnet ist. Die Bücherei war wegen eines Datenverlustes geschlossen gewesen. Mittlerweile habe man einen alten Datensatz wiederherstellen können, der jetzt aktualisiert werde. Dritter Bürgermeister Georg Link (FW) zeigte im Gremium außerdem eine Reichertshofen-Tragetasche, die der Arbeitskreis Einzelhandel hatte fertigen lassen.