Wolnzach
Schritt für Schritt zum besseren Klima

Markt gibt Überblick über laufende Aktionen - Wildlebensraumberater Fehringer wird fest angestellt

13.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:10 Uhr
Wildlebensraumberater Dominik Fehringer - hier im Gespräch mit Wolnzachs Dritter Bürgermeisterin Katharina Gmelch - wird ab November vom Markt Wolnzach angestellt. −Foto: Trouboukis

Wolnzach (WZ) Richtig lüften, heizen, bewusst einkaufen und essen, pflanzen, sich fortbewegen: In Sachen Klima gibt es in Wolnzach zahlreiche Aktionen an Schulen, Kindergärten, im Rathaus und vor allem auch in Zusammenarbeit im Netz 10, in dem sich zehn Kommunen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energietechnik zusammengeschlossen haben. Einmal einen Überblick geben, was Sache ist, das wollte jetzt die Marktverwaltung und war beim Aufzählen selbst ein wenig überrascht, was alles läuft oder noch angedacht ist.

Ein kurzes Pressegespräch sollte es werden, gedauert hat es dann aber doch etwas länger. "Es ist ein Wahnsinn, was bei uns alles läuft." Bauamtsleiterin Doris Schneider, Marktserviceleiterin Michaela Eisenmann und Bürgermeister Jens Machold (CSU) hatten sich sozusagen zur Bestandsaufnahme in Sachen Klima getroffen - und es gab viel zu reden. So viel, dass sie beim Sammeln aller Informationen selbst beeindruckt von dem schienen, was offensichtlich Sache ist.

Als Teil des ersten Energieeffizienznetzwerkes überhaupt arbeitet Wolnzach sehr eng mit dem Institut für Energietechnik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg Weiden zusammen. Das und die Weiterführung dieser Zusammenarbeit im "Netz 10" und der Energienutzungsplan des Marktes sind laut Bürgermeister Jens Machold nur ein Teil des Ganzen, das lange noch nicht komplett ist. "Es gibt viel zu tun und wir sind da wirklich sehr aktiv", so der Bürgermeister.

Denn das Thema Klima sei in zahlreichen Aktionen präsent, als Beispiele nannte die Gesprächsrunde die Aktion "Zu Fuß zur Schule", die als Pilotprojekt an der Grundschule zum Ende des Schuljahres bereits stattfand und im Herbst sowohl dort als auch an der Mittelschule ihre Fortsetzung finden wird. "Es geht darum, das Bewusstsein schon bei Kindern, vor allem aber auch bei Eltern zu schärfen", so Marktserviceleiterin Michaela Eisenmann. Klimaaktionen, Ernährung, Umweltschutz - große Themen im Schulalltag auch am Hallertau-Gymnasium, das in Zusammenarbeit mit dem Landkreis zum Schuljahresende spezielle Klima-Projekttage gestaltet hatte. Eine gemeinsame Aktion mit dem Landkreis greift auch am 20. September, wo das "Espresso-Mobil" in Wolnzach Station machen wird. Dabei gehe es um Innehalten, um Genuss, um "mehr Wert" - aus Porzellantassen, nicht aus schnellen Pappbechern.

Wie wird Energie erzeugt, was können wir für mehr Effizienz tun? Ein Gastreferent des Instituts für Energietechnik ging diesen Fragen zum Ende des Schuljahres mit Schülern der Mittelschule nach - und gab den Schülern wichtige Tipps für den Alltag für daheim und die Schule auf den Weg. Zusammen mit dem Institut für Energietechnik gab es auch schon zwei öffentliche Vorträge, laut Bauamtsleiterin Doris Schneider folgt am 18. September beim Bürgerbräu-Wirt die Fortsetzung zum Thema "Photovoltaikanlagen". Ein bisschen mehr Publikum könnten diese Abende ruhig vertragen, sagt Schneider, denn: "Die Gäste, die bisher da waren, waren begeistert und haben viele Informationen mitgenommen." Zusammen im "Netz 10" soll es zudem demnächst so genannte "Thermographiespaziergänge" geben, bei der Bürger ihre Gebäude per Wärmebildkamera auf Wärmeverluste untersuchen lassen können.

"Wir sind in Sachen Klimaschutz ganz vorne mit dabei", sagt Bürgermeister Jens Machold - und verweist auf die Tatsache, dass der Bayerische Gemeindetag Wolnzach als Beispielkommune vorstellen wolle. Warum, das weiß Bauamtsleiterin Schneider: "Weil wir im ersten Netzwerk waren, das immer noch sind und sehr viel Neues umgesetzt haben - und das in vielerlei Hinsicht."

Im Oktober soll es einen Waldtag geben, die Idee hatte Revierförster Florian Mergler bereits im Gemeinderat vorgestellt: "Den Leuten zeigen, dass ein Gemeindewald ihr Wald ist, dass jeder von ihnen Waldbesitzer ist", beschreibt er die Intention dahinter. "Und damit hoffen, das Bewusstsein schärfen zu können." 2020 soll dann ein neues Pilotprojekt in Wolnzach starten, Überschrift "AG Bürgerwald"; das wird zu gegebener Zeit in unserer Zeitung vorgestellt werden.

Die Natur spiele eine große Rolle, auch zahlreiche Blühflächen werden und wurden angelegt, zum Teil in intensiver Zusammenarbeit mit den Schulen, dem Revierförster und auch Wildlebensraumberater Dominik Fehringer. Mit ihm zusammen wurde das Konzept "Wolnzach blüht" entwickelt. Er habe die Zusammenarbeit mit Wolnzach immer schon geschätzt, so Fehringer, bezeichnet sie als im wahrsten Sinne des Wortes "fruchtbar" und das alles soll künftig noch intensiver werden: Ab November wird Dominik Fehringer für den Markt Wolnzach arbeiten, "weil wir mit ihm zusammen weitere Konzepte für Ökologie und Klimaschutz entwickeln und dabei noch schneller und effizienter werden wollen", erklärt Machold Fehringers Anstellung.

Karin Trouboukis