Scheyern
Zuerst die Stimmkreisreform, jetzt Seehofer als Direktkandidat?

31.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:07 Uhr

Scheyern/Hohenwart/Gerols-bach (mck) Die Stimmkreisreform, bei der die geografische und kommunale Zugehörigkeit der Gemeinden Hohenwart, Scheyern und Gerolsbach einem zusätzlichen Stimmkreis für die Landtagswahlen in der Region geopfert worden sind, hat vergangenes Jahr die Gemüter erhitzt. Viele Menschen in den betroffenen Gemeinden fühlten sich damals abgeschoben, wo sich doch gerade Gerolsbach und Hohenwart, die vor der Gebietsreform 1972 noch zum Altlandkreis Schrobenhausen gehört hatten, erst über die Jahrzehnte langsam zu ihrer neuen Kreisstadt Pfaffenhofen hingelebt hatten.

Groß war die Empörung auch in Scheyern, das in direkter Nachbarschaft zu Pfaffenhofen zum Landkreis Neuburg-Schrobenhausen so gut wie keinen Bezug hat – das Scheyerer Kreuz ist immerhin auch Bestandteil des Pfaffenhofener Landkreiswappens.

Im vergangenen Sommer war bereits kolportiert worden, dass Horst Seehofer sich mit der Reform einen eigenen Stimmkreis zurechtbastle. Das wurde zunächst dementiert. Nun soll der CSU-Ministerpräsident doch kandidieren – auch wenn seine offizielle Nominierung noch aussteht. Im Falle eines Erfolgs als Stimmkreis-Direktkandidat bei der Landtagswahl 2013 – und die gilt als mehr als wahrscheinlich – würde er als Neuburg-Schrobenhausener Heimatabgeordneter auch die Bürger der drei dem neuen Stimmkreis zugeschlagenen Gemeinden diesseits der Landkreisgrenze vertreten. PK-Redakteurin Isolde Asbeck und unsere Mitarbeiterin Laura Feßlmeier haben sich deshalb in Scheyern, Hohenwart und Gerolsbach umgehört, was die Menschen über Seehofers mögliche Kandidatur denken.