Scheyern
Kleine Lösung vor dem Kloster

Um den Schyrenplatz rechtzeitig zum Jubiläum 2019 zu sanieren, verzichtet Scheyern auf Zuschüsse

14.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr

Der Schyrenplatz vor dem Kloster soll schöner werden. Die Maßnahme übernimmt das Kloster nun in Eigenregie - die Umgestaltung der Straße fällt damit weg. - Foto: Lodermeyer

Scheyern (PK) Der Schyrenplatz soll schöner werden - allerdings in Eigenregie des Klosters und ohne Städtebauförderung. Die große Planung mit Umgestaltung der Straße sowie auch der gegenüberliegenden Seite ist somit vom Tisch.

Es war vor allem schlechtes Timing. Das 900. Klosterjubiläum steht nächstes Jahr an, eine Baustelle während des Festes wollte weder Kloster noch Gemeinde. "Die Kernaussage von der Regierung von Oberbayern war, dass für die Städtebauförderung der gesamte Platz samt Kreisstraße aufgewertet werden muss", sagte Bürgermeister Manfred Sterz (Freie Wähler) am Dienstagabend im Gemeinderat. Das würde eine große Maßnahme bedeuten: Da dann die Straße sowieso offen ist, würde der Kanal ausgetauscht werden; für die Kreisstraße wäre entweder eine leichte S-Form oder eine Verkehrsinsel möglich; und der Platz vor dem Klostereingang soll umgestaltet werden. In der Februarsitzung waren dazu Pläne vorgestellt worden, mehr als 580 000 Euro wären nötig. "Eine Realisierung 2018 wäre äußerst anspruchsvoll", sagte Sterz. "Daher müssen wir überlegen, ob die Sanierung mit Städtebauförderung der Weg ist, den wir gehen wollen."

Pater Lukas Wirth, einerseits als Cellerar des Klosters für die Baupläne mit verantwortlich und andererseits auch CSU-Gemeinderat in Scheyern, fügte noch einen weiteren Punkt an. "Für die Städtebauförderung wären wohl auch einige Gutachten nötig", sagte er. Diese würden Zeit und Geld kosten. Das sah auch Andreas Mahl (FW) so: "Städtebauförderung hört sich immer gut an. Aber es gibt Vorgaben und Regeln, sodass man die Fördergelder letztlich bei der Planung wieder ausgibt."

Pater Lukas und Bürgermeister Sterz schlugen deshalb eine andere Variante vor, die sich wohl noch vor den Jubiläumsfeiern 2019 realisieren lässt. "Wir machen das ohne Zuschüsse und beschränken uns auf den Schyrenplatz, der dem Kloster gehört", sagte Pater Lukas. "Nur den Gehweg nehmen wir noch dazu, der gehört der Gemeinde." Womöglich sei auch die Bushaltestelle mit einzubeziehen. Diesen Vorschlag unterstützte auch Sterz: "Wenn wir den Gehweg mitfinanzieren, bringt das städtebaulich sehr wohl eine Aufwertung." Dass sich diese Variante vor den Feierlichkeiten zum Klosterjubiläum 2019 realisieren lässt, dazu zeigte sich Pater Lukas optimistisch: "Wenn die Regierung vor zwei Jahren nicht gesagt hätte, dass sie den Schyrenplatz gerne in der Städtebauförderung hätten, wäre er wohl heute schon fertig."

Johann Schmid (FW) unterstützte den neuen Vorschlag ebenfalls. "Ich würde ein Pflaster auf der Straße eh schwierig finden", sagte er. "Das würde ganz schön laut. Und beim Scherrerweg wäre so ein Pflaster bei dem Gefälle recht schwierig." Auch Alice Köstler-Hösl (CSU) konnte sich mit der kleineren Lösung gut anfreunden. "Wenn man mit dieser Maßnahme die Einheit zur ehemaligen Waldbauernschule herstellen will, müssten wir uns ja jetzt schon für ein Pflaster entscheiden, das wir auch in der neuen Ortsmitte verbauen wollen - und davon sind wir ja noch weit entfernt."

Lediglich Walter Häring (CSU) warnte: "Wenn wir es jetzt nicht mit der Städtebauförderung machen, dann müssen wir uns klar sein, dass wir uns von der Aufwertung der gesamten Ortsmitte verabschieden."

Die Gemeinderäte stimmten letztlich einhellig dafür, die Sanierung des Schyrenplatzes als Baumaßnahme des Klosters zu bewerkstelligen. Die Gemeinde will in diesem Zug den entsprechenden Abschnitt des Gehwegs mit erneuern lassen. "Dann haben wir 2019 - wenn alles gut geht - einen schön gepflasterten Schyrenplatz", fasste Sterz zusammen.