Scheyern
Grünes Licht für die neue Mitte

Scheyrer Gemeinderäte votieren bei sechs Gegenstimmen für die Pläne

06.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:06 Uhr

Das Areal rund um die ehemalige Waldbauernschule in Scheyern soll zu einer neuen Ortsmitte gestaltet werden. Der Gemeinderat stimmte dafür. - Foto: Steininger

Scheyern (PK) Nach einem Plädoyer von Gemeindechef Manfred Sterz (FW) für die neue Ortsmitte und insbesondere für den Rathausneubau hat der Gemeinderat der Vergabe der Architektenleistungen mit 10:6 Stimmen grünes Licht erteilt. Damit bleibt die Zustimmung zu diesem Projekt weiterhin geteilt.

Vor Beginn der Diskussion fasste Sterz den Verlauf der letzten Monate seit der Präsentation der Wettbewerbsentwürfe noch einmal zusammen. Im September 2017 hatte sich das Preisgericht, darunter auch Mitglieder des Gemeinderats, unter zwölf Entwürfen für die Vorschläge der Freisinger Deppisch Architekten mit deren Partner "grabner huber lipp", den Ideenlieferanten für die Freiraumplanung, entschieden (PK berichtete).

Darauf folgten im November Nachverhandlungen unter Mitwirkung etlicher Gemeinderäte und der Verwaltung, um die Entwürfe weiter zu konkretisieren, die Wünsche der Gemeinde mit einzubringen und die Kooperationsbereitschaft des Architekten auszuloten. Mit dabei waren Vertreter des Regensburger Planungsbüros Dömges Architekten, die das gesamte Projekt von Beginn an moderiert und gesteuert haben. Laut Sterz waren die Gespräche sehr zufriedenstellend, der Architekt Michael Deppisch habe die Wünsche der Gemeinde respektiert. Dessen Honorarforderungen wie auch die der Landschaftsarchitekten wurden von Dömges überprüft, sie entsprechen der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) und sind in vier Stufen eingeteilt. Die beinhalten neun Leistungsphasen, an denen sich der Architektenvertrag orientiert. Damit verbunden sei aber kein Automatismus, erläuterte Geschäftsleiterin Sabrina Jany. Nach jeder Stufe könne die Gemeinde neu entscheiden, ob eine Auftragsvergabe für die Folgestufe erfolgt.

Gegensätzliche Meinungen bestimmten die Diskussion, in der Hans-Herbert Mooser (WSG) erneut die Notwendigkeit eines Rathauses anzweifelte, Andreas Mahl (FW) dagegen einer Gestaltung der Ortsmitte inklusive Rathaus den Vorzug gab. Laut Sterz könne sich die Gemeinde aus Platzmangel im derzeitigen Rathaus "nicht weiter entwickeln", für notwendige, neue Planstellen stehe kein Platz mehr zur Verfügung, bei Bürgergesprächen sei aus räumlichen Gründen keine Vertraulichkeit gegeben. Das Rathaus gehöre in die Ortsmitte, das entspreche auch den Wünschen der Bürger, die seit den 90er Jahren einen "städtebaulichen Missstand" zu ertragen hätten. Jetzt habe man die besten Voraussetzungen, mit Hilfe der Architekten "Scheyern schöner zu machen". Diese Bestrebungen gebe es auch in Rohrbach, Schweitenkirchen, Hettenshausen, die sich alle um eine Aufwertung der Ortsmitte bemühen, um diese mit Leben zu gestalten. Dazu gehöre eben auch ein Rathaus mit Bürgerbüro und sonstigen bürgernahen Einrichtungen.

Johann Hösl (CSU) erkundigte sich noch nach den Honorarkosten für die Stufen eins und zwei. Die aber seien abhängig von den Baukosten, die wie üblich erst nach Stufe zwei ermittelt werden können, so Jany. Dem Beschlussvorschlag zur Vergabe der Architektenleistungen folgte der Gemeinderat mit rund zwei Drittel dafür, ein Drittel dagegen.