Waidhofen
Salomes Oase schließt zum Jubiläum

Nach 25 Jahren gibt Marianne Fuchs ihr Hohenwarter Tanzstudio Ende April auf

06.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:35 Uhr

Waidhofen - Farbige Wände, glänzende Spiegel, geschnitzte Wandschirme, Bilder mit exotischen Motiven, bunte Kostüme - wer Salomes Oase mitten in Hohenwart betritt, fühlt sich sofort in ferne Länder versetzt.

25 Jahre brachte die Tanzschule von Marianne Fuchs orientalisches Flair in die Marktgemeinde. Jetzt geht es damit langsam zu Ende. Nach einem Vierteljahrhundert hat sich die Hohenwarterin entschieden aufzuhören.

Wenn Marianne Fuchs zurückdenkt an die vergangenen 25 Jahre, dann kann sie viel erzählen. Mit nur drei Kindern habe sie angefangen, erinnert sie sich. Das hat sich im Lauf der Jahre stark verändert, die Tanzkurse waren sehr gefragt. Marianne Fuchs unterrichtete Kinder ab drei Jaren. Zu ihr kamen viele Jugendliche, aber auch viele Erwachsene. Ihre älteste Tanzschülerin ist heute 71 Jahre und schon seit über 20 Jahren dabei.

Die meisten erwachsenen Frauen, die bei Marianne Fuchs tanzen, halten dem Studio schon seit Jahren die Treue. Viele Frauen würden ihre Weiblichkeit durch den orientalischen Tanz entdecken, ist die Tanzpädagogin überzeugt. Aber auch die Jugendlichen konnten beim Tanzen viel lernen. Viele seien seit dem Kindergartenalter dabei, betont sie. Und auch männliche Tanzschüler hat sie schon unterrichtet.

Marianne Fuchs hat schon als kleines Kind gern getanzt . Zum orientalischen Tanz kam sie vor über 25 Jahren über eine Freundin, die sie zu einem vhs-Kurs nach Wolnzach mitnahm. Der Kurs hat der Hohenwarterin so gut gefallen, dass sie sich daraufhin in Memmingen zur orientalischen Tanzpädagogin ausbilden ließ. Viele weitere Kurse und Ausbildungen folgten. So hat Marianne Fuchs beispielsweise auch Seminare in Tanztherapie besucht und sie hat sich im Meditativen und auch im Kreativen Tanz ausbilden lassen. Seit Oktober 2014 ist sie außerdem Leiterin für Holistische Tanz- und Bewegungstherapie. Als letzte Weiterbildung standen bei ihr der Heilpädagogische Tanz und die Heilsame Bewegung auf dem Programm. Vor allem den Heilpädagogischen Tanz pflegt sie seither mit besonderer Leidenschaft. Ihm wird sie sich auch nach der Schließung ihres Tanzstudios weiter widmen. "Das ist mein Baby", erzählt Marianne Fuchs. "Das will ich auf alle Fälle weitermachen. " So hat sie sich entschieden, die Kurse, die sie bei Regens Wagner in Hohenwart gibt, auch weiterhin anzubieten.

In den vergangenen 25 Jahren hat Marianne Fuchs zahlreiche Veranstaltungen und Tanzfeste organisiert. "Den Erlös habe ich immer gespendet", betont die Inhaberin von Salomes Oase. Oft wurde er aufgeteilt; dann ging beispielsweise ein Teil an den Kindergarten oder die Schule in Hohenwart und der andere an die Haunersche Kinderklinik in München. Vor diesem Hintergrund ärgert es sie heute noch, dass ihre Veranstaltungen in Hohenwart von offizieller Seite nicht wertgeschätzt worden seien, obwohl sie immer dazu eingeladen habe, erzählt die Tanzlehrerin. Oft hat Marianne Fuchs auch an ein Kinderheim in Marokko gespendet. Im Jahr 1998 seien 1700 Euro nach Kenia gegangen, erzählt sie. Dort sei mit dem Geld ein Kindergarten gebaut worden.

Mit welcher Leidenschaft Marianne Fuchs ihren Beruf ausgeübt hat, merkt man auch ihrem liebevoll dekorierten Tanzstudio an. Besucher bekommen von ihr Tee aus einer marokkanischen Teekanne eingeschenkt. Wer sich mit ihr unterhält, erfährt, dass sie ihre Tanzschule zwar schließt, ansonsten aber noch viel vorhat. Zusammen mit ihrem Mann möchte sie noch viele Reisen unternehmen. Über diese Reisen will sie dann außerdem ein Buch schreiben. "Ich möchte noch etwas bewegen in meinem Leben", betont Marianne Fuchs. "Für die Rente fühle ich mich noch zu jung. "

Salomes Oase will sich mit einem großen Fest verabschieden. Ursprünglich sollte am Samstag, 25. April, in der Tanzschule von Marianne Fuchs zum letzten Mal orientalische Musik erklingen. Dieser Termin muss nun aufgrund der Coronakrise verschoben werden. Der neue Termin wird rechtzeitig mitgeteilt.

SZ