Reichertshofen
Große Kunst aus kleinen Steinen

Tag des offenen Mosaikateliers bei Caroline Jung in Reichertshofen lockt mit vielfältigem Programm

13.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:57 Uhr
Footsteps heißt dieses Projekt der Mosaikkünstlerin Caroline Jung. −Foto: Vogl

Reichertshofen (PK) Bereits zum fünften Mal beteiligte sich die Reichertshofener Mosaikkünstlerin Caroline Jung am Tag des offenen Mosaikateliers der Deutschen Organisation für Mosaikkunst (Domo). Die Besucher erwarteten bei bestem Wetter fünf hochwertige Aussteller.

Neben den Ausstellern gab es auch eine Lesung der Ingolstädter Autorin Carmen Mayer - und natürlich jede Menge Mosaikkunst. Caroline Jung ist gerade aus Italien zurück, wo sie zusammen mit 13 anderen Mosaikkünstlern in der katholischen Kirche Spirito Santo in Indicatore den "Auszug aus Ägypten" als Mosaik gestaltet hat. "Frisch zurück mit neuen Eindrücken", beschreibt es Jung. Sie hatte zum Tag des offenen Mosaikateliers zwei Tage lang die Pforten ihrer Künstlerwerkstatt für Besucher geöffnet. Ein besonderer Höhepunkt war die Lesung. Mayer las Auszüge ihres historischen Romans "Das Awaren-Amulett", der sich mit dem Schicksal eines Jungen namens Johannes in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges beschäftigt. Johannes findet bei der Leiche seiner Mutter ein mysteriöses Amulett, das angeblich aus dem sagenhaften Schatz der Awaren stammt. Carmen Mayer kam bei der Lesung auch auf ihre eigenen Wurzeln und ihre persönlichen Bezüge zur Handlung zu sprechen. Jung hat die Autorin über den Verein "Künstler an die Schulen" kennen gelernt. "Wir haben uns sofort gemocht", verrät Mayer.

Jung hatte zum Tag des offenen Mosaikateliers einen Tisch mit Mosaik-Footsteps aufgebaut, mit denen sie am 1. Juli die Außenmauer der Reichertshofener Schule verschönern will. Auch ihre neuen Gartenstelen, von denen einige aus Glasmosaik gefertigt waren, gab es neben weiteren Kunstwerken zu sehen. Hochwertige Stelen aus Holz, Metall und Glas hatte auch der Reichertshofener Künstler Leo Hemm, der ebenfalls ausstellte, dabei.

Auch die Ingolstädter "Lebensmittelretter" waren wieder vertreten und setzten ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität. Ingrid Kreitmayer zeigte an ihrem Stand, dass abgelaufene Lebensmittel noch sehr gut schmecken können. Zum ersten Mal präsentierte Gerd Schießl aus Kösching seine Skulpturen und Figuren aus Holz in der Öffentlichkeit. Das Besondere an seinen Kunstwerken: Er arbeitet die Maserung des Holzes in das Kunstwerk mit ein. Die hölzerne Skulptur einer Frau wirkte daher, als trüge sie ein Kleid - die Maserung des Holzes macht den Effekt.

Zauberhafte Glasfusing-Arbeiten präsentierte Anja Künstler aus Nürnberg. Hochwertige Keramikarbeiten gab es von Bruni Auberer aus Vohburg zu sehen. Viel Zuspruch fand auch der Mosaiktisch, an dem interessierte Besucher Jung-Schülern beim Mosaiken zusehen oder gleich selbst aktiv werden konnten. "Die Schüler bekommen das Material gestellt und können frei gestalten", sagt Caroline Jung, die mit Rat und Tat zur Seite stand.