Ilmmünster
Platz für neun Tiny Houses

In Ilmmünster könnte eine Siedlung an der Raiffeisenstraße entstehen - Gemeinderat stimmt Vorbescheid einhellig zu

10.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:52 Uhr
Ein Areal an der Raiffeisenstraße hat Peter Beier für eine mögliche Tiny-House-Siedlung im Blick. Ob seine Idee überhaupt machbar ist, war nun im Gemeinderat Thema. Beier will nun untersuchen, ob seine Pläne so umsetzbar sind. −Foto: Lodermeyer

Ilmmünster - Eine Siedlung mit Platz für neun Tiny Häuser kann sich Peter Beier in Ilmmünster vorstellen.

 

Sein Antrag auf Vorbescheid war nun Thema im Gemeinderat - und das Gremium befürwortete das Vorhaben an der Raiffeisenstraße einhellig. "Es ist eine gute Idee, dass sich da jemand rantraut", sagte beispielsweise Brigitte Wallner (CSU) zu dem Vorhaben.

Beier, der bereits eine kleine Pension im Ort betreibt, überlegt neun der winzigen Häuschen auf einem Areal an der Raiffeisenstraße aufzustellen. Es ist eine erste Idee, die Beier nun erst einmal im Gemeinderat besprechen wollte, um sich ein Stimmungsbild zu machen.

Vier der Minihäuser könnten längerfristig vermietet werden, fünf - ähnlich wie seine Pensionszimmer - sollten für kurzfristige Aufenthalte und Tourismus genutzt werden. "Das soll jeweils eine Unterkunft auf Zeit sein", erklärte Beier seine Motivation im Gemeinderat. "Man verändert sich im Laufe seines Lebens. " Vielleicht passe daher ein solches Tiny House für den einen oder anderen zwischenzeitlich als Zuhause. Die kleinen Gebäude will Beier vermieten, aber nicht verkaufen. "Ich will das auch für Urlauber nutzen", sagt er. Eine "Campinggeschichte" will er allerdings nicht schaffen. Neben den neun Tiny Houses wären auf dem Areal ein Waschhäuschen, ein Gartengeräteschuppen und ein Carport sowie neun Stellplätze und Fahrradstellplätze geplant.

Bürgermeister Georg Ott (CSU) sagte: "Bislang beschäftigen wir uns in der Gemeinde nur mit der traditionellen Bauweise - jetzt können wir einen Blick über den Tellerrand wagen. " Sowohl Lydia Sauer-Sturmes (Freie Wählergemeinschaft) als auch Wallner berichteten von Bekannten, die in Minihäusern leben. "Wie können wir als Gemeinde solche Projekte voranbringen? ", fragte Sauer-Sturmes.

In der Sitzung waren auch Magdalena Stemmer von der Initiative Tiny Living im Landkreis dabei sowie Markus Käser als Vertreter der Wohnungsbaugenossenschaft. "In Zeiten steigender Mieten werden alternative Wohnmodelle interessanter", erklärte Stemmer die Idee hinter Tiny Living. Käser verwies darauf, dass vor allem die Abwasserthematik gelöst werden muss - im aktuellen Fall in Ilmmünster herrsche ein Anschlusszwang, so Ott. Über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan könne die Gemeinde zudem gestalterische Grenzen setzen, so Käser weiter. "Ich finde es toll, dass ihr euch dem widmet", sagte Käser zu den Gemeinderäten.

Der Bauvoranfrage Beiers stimmte der Gemeinderat zu, Beier - selbst FWG-Vertreter im Gremium - enthielt sich. "Drücken wir die Daumen, dass es was wird", gab ihm seine Gemeinderatskollegin Wallner noch einen guten Wunsch mit auf den Weg.

PK

Claudia Lodermeyer