Pfaffenhofen
Pfaffenhofener fährt mit dem E-Auto durch Schottland

Planung ist alles: Frank Stolle und Ivana Cesarec haben auf ihrem Trip wenig Probleme

28.11.2021 | Stand 02.12.2021, 3:50 Uhr
Nur wenn kein Supercharger zur Verfügung steht, wird es kompliziert: Frank Stolle beim Versuch, seinen Tesla an einer öffentlichen Ladestation aufzuladen. Im Allgemeinen hat auf der Reise aber alles gut geklappt. −Foto: Stolle, Cesarec

Pfaffenhofen - Es ist ein lang gehegter Wunsch gewesen. Eine Rundreise durch Schottland mit seinen Highlands, majestätischen Schlössern und Loch Ness. Der Pfaffenhofener Frank Stolle und seine Partnerin Ivana Cesarec haben sich diesen Traum jetzt erfüllt. Aber anstatt einen Flug und eine Bustour zu buchen, machten sich die beiden mit Stolles sieben Jahre altem Tesla-Elektroauto auf die rund 5000 Kilometer lange Fahrt. Das Auto hat eine Reichweite von maximal 350 Kilometern.

"Die Planung einer Route mit einem Elektroauto wie Tesla ist einfach. Man gibt das Ziel in das Navigationssystem ein, wartet ein paar Sekunden und der Computer spuckt das Ergebnis mit allen Zwischenstopps an den Tesla-eigenen Superchargern aus, die man in der Regel alle 120 bis 150 Kilometern an den Autobahnen findet - einschließlich der geschätzten Zeit zum Aufladen der Antriebsbatterie", schildert Stolle. Noch komfortabler funktioniere es mit der Webseite Abetterrouteplanner.com, erklärt Stolle. Sie sei eine gute Planungshilfe für Reisen mit Elektroautos, da auch Zwischenziele angegeben werden können und viele andere Ladestationen als "nur" jene von Tesla ausgewählt werden können.

"In Europa und Mittelengland ist das Tesla-Ladenetzwerk sehr gut ausgebaut. Eine Ausnahme auf unserer Reise war der Charger neben der Tower Bridge in London, der wenige Tage zuvor entfernt worden war", sagt Stolle. In den dünn besiedelten Highlands von Schottland gibt es dagegen vergleichsweise wenige Supercharger. "Auf den schottischen Inseln wie der Isle of Skye, gar keine. Dort musste ich auf eine der wenigen öffentlichen Ladestationen ausweichen", schildert Stolle. "Ich hatte keine Ladekarte, die spezielle App war nicht installiert und die Kreditkarte wurde nicht akzeptiert. Zum Glück hat die sehr hilfsbereite telefonische Support-Hotline den Zugriff sogar zweimal kostenlos freigeschaltet, so dass ich die Batterie wieder aufladen konnte."

Fahrer anderer Elektroautos bräuchten hingegen oft viele Ladekarten und Apps, wenn sie eine lange Reise durch verschiedene Länder planen, damit sie rechtzeitig eine funktionierende Ladestation finden und diese nutzen können. Diese Reichweitenangst existiere mit einem Tesla nicht. "Es gibt immer genügend freie Supercharger, die Abrechnung erfolgt automatisch per Kreditkarte, und das Aufladen dauert selten länger als 20 bis 50 Minuten, wenn die Batterie im optimalen Bereich zwischen 20 und 80 Prozent für weitere 150 bis 220 Kilometer Fahrt geladen wird."

Selbst ein fünfstündiger Stau in der schottischen Stadt Fort William - wegen eines mitten auf die Hauptstraße gestürzten Baumes - sei, abgesehen von der Zeitverzögerung, kein Problem gewesen. "Die Heizung ist elektrisch und somit jederzeit und sofort verfügbar, auch im Stand - ohne dass der Motor läuft und Abgase in die Luft pustet. Der Verbrauch ist so gering, dass die Batterie auch während einer Nacht im Auto kaum entladen wird", sagt Stolle. Ein bisschen mehr Zeit muss man aber einplanen. "Die Rückreise von Glasgow nach Pfaffenhofen dauerte 24 Stunden plus Übernachtung. Trotzdem würden wir jederzeit wieder eine solche Tour mit dem Tesla wagen."

PK