Pfaffenhofen
Ausgetrödelt

Heuer werden keine weiteren Antikmärkte und Veranstaltungen mehr auf der Hopfenmeile geduldet

13.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:43 Uhr

Mit dem wiederbelebten Antikmarkt auf der Trabrennbahn ist es nach dem kommenden Wochenende wohl vorerst wieder vorbei. Das Landratsamt will heuer keine weiteren Einzelveranstaltungen auf der Hopfenmeile dulden - Foto: oh

Pfaffenhofen (PK) Da wurden wohl schlafende Hunde geweckt: Weil das Landratsamt jährlich nur drei Veranstaltungen außer Trabrennen auf der Pfaffenhofener Hopfenmeile duldet, findet dort am kommenden Sonntag mit dem dritten Antikflohmarkt 2012 wohl das letzte Event dieses Jahres statt.

Über das begrenzte Kontingent an Einzelveranstaltungen hinaus dürfen damit heuer nur noch Trabrennen abgehalten werden – zumindest theoretisch, da der Rennbetrieb ja vor anderthalb Jahren eingestellt worden ist. Das Landratsamt ist in dieser Sache nach eigenen Angaben gar nicht von sich aus aktiv geworden und eingeschritten. Anscheinend hat eine Anfrage des Flohmarkt-Veranstalters den Stein ins Rollen gebracht.

Der derzeit gültige Bebauungsplan für das Hopfenmeilen-Areal erlaubt eigentlich ausschließlich Pferderennen. „Veranstaltungen wie Flohmärkte gibt er nicht her“, erklärt Karl Huber, Sprecher des Landratsamts. „Es gibt aber eine Art Duldung“, führt er weiter aus: Bis zu drei andere Veranstaltungen im Jahr könnten genehmigt werden – egal ob Flohmarkt, Messe oder Weihnachtsfeier. „Und die dritte Veranstaltung findet am Sonntag statt“, sagt Huber – und zwar der Antikmarkt, den Adi Descy organisiert.

Dieser ist wie vom Donner gerührt, da er den Markt, den er im vergangenen Oktober nach dreijähriger Pause wieder ins Leben gerufen hatte, eigentlich jeden dritten Sonntag im Monat veranstalten wollte. Doch nach je drei Märkten 2011 und heuer ist mit dem Veranstaltungsformat bis Jahresende schon wieder Schluss. „Mir wurde gesagt, mehr ginge nicht“, berichtet Descy von einem Gespräch mit der Kreisbehörde. Dabei seien seine Veranstaltungen doch viel leiser als etwa ein Renntag mit Lautsprecherdurchsagen.

„Hätte ich gewusst, dass es nur ein Gastspiel wird, hätte ich mir die Arbeit nicht gemacht“, sagt der Organisator. Bisher habe er für Banner, Plakatständer und Werbung nur Ausgaben mit den Märkten gehabt. „Einen Antikmarkt kann man nur etablieren, wenn er ein immer wiederkehrendes Datum hat“, betont Descy. Für seine Veranstaltungsserie, die mit Händlern weit über die Region hinaus jedes Mal rund 1000 Besucher angelockt hat, ist nun bis 2013 rein rechtlich Schicht im Schacht. „Die drei Veranstaltungen waren so zwischen allen Beteiligten abgesprochen“, sagt Landkreis-Sprecher Huber – also mit Eigentümern, Stadt und Landratsamt. Außerdem habe es unter anderem wegen Lärms auch schon Anwohnerbeschwerden gegeben. Dass es in den Vorjahren beleibe nicht bei nur drei Veranstaltungen geblieben ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Eine Lösung des Dilemmas ist wohl nur in Sicht, wenn die Folgenutzung der Hopfenmeile rechtlich auf eine solide Basis gestellt wird – egal ob als Veranstaltungsareal, Wohn- oder Gewerbegebiet. Und dazu muss eine Bebauungsplanänderung her, die die zukünftige Nutzung regelt. Die wurde von den Eigentümern, den Urban-Erben, zwar Ende 2010 schon beantragt und vom städtischen Bauausschuss grundsätzlich gebilligt, ist aber wieder in der Schublade verschwunden. Denn die Stadt wollte die Bebauungsplanänderung wie üblich erst dann einleiten, wenn die Eigentümer sich bereit erklärt haben, die Kosten für das Verfahren zu übernehmen. Einen unterzeichneten Vertrag hat die Stadt nach Auskunft der Verwaltung aber bis heute nicht zurückbekommen – auch nicht nach einem Erinnerungsschreiben des Bauamts, in dem auf die nun eingetretenen Konsequenzen hingewiesen worden ist. Die Eigentümer waren gestern nicht mehr für eine Stellungnahme zu erreichen.