Pfaffenhofen
Klangvoller Abschluss der Weihnachtszeit

Stehender Applaus für Adventsbläser in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche

08.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:49 Uhr

Drei Solisten auf einen Blick: Posaunist Simon Kollmansberger (von links) sowie Andreas Gudera und Christian Daschner mit der Trompete. - Foto: Steininger

Pfaffenhofen (hsg) Trotz der frostigen Temperaturen wurde es den vielen Zuhörern am Freitag in der Stadtpfarrkirche warm ums Herz: Die Adventsbläser um ihren Dirigenten Martin Ott bescherten einen ebenso besinnlichen wie klangvollen Abschluss der Weihnachtszeit.

Wie schon die Jahre davor begann das Konzert mit einem musikalischen Paukenschlag: "Feierliche Eröffnung" lautet der Titel des Innsbrucker Tubisten und Komponisten Mathias Rauch, der schon vor zwei Jahren mit "Power of Heaven" das Publikum beeindruckte. Das war Blasmusik in seiner schönsten Form, monumentale Klänge eines 30-köpfigen Ensembles aus überwiegend Amateuren. 25 Holz- und Blechbläser, ergänzt durch drei Violinen, Pauke und Schlagzeug, bildeten den Auftakt, dessen getragene Klänge einstimmten auf das nachfolgende, dreisätzige "Konzert für zwei Trompeten und Orchester" von Antonio Vivaldi. Gelegenheit für Christian Daschner und Andreas Gudera, sich insbesondere in den Allegro-Sätzen mit ihren virtuosen Trompeten-Duetten solistisch auszuzeichnen. Ebenfalls drei Sätze umfasst Rimsky-Korsakovs "Konzert für Posaune und Orchester", ein Noten-Marathon für Posaunist Simon Kollmannsberger, den er glänzend meisterte.

Diesen musikalischen Glanzlichtern folgte mit "Little Drummer Boy" der erste vokale Vortrag von Anja-Viktoria Ott mit ihrer klaren Stimme. Die wurde während der ersten Strophe nur von der Snare-Drum begleitet, bevor die Bläser dezent einsetzten und die Melodie im Hintergrund unterstützten.

Aber auch auf der Empore wurde musiziert: Das Blechbläser Quintett "Brass-a-noble" setzte musikalische Akzente quasi vom Himmel hoch, darunter Bachs "Sicut locutus est" aus "Magnificat", Pavel Staneks "Auf nach Bethlehem" und der "Adventlichen Weis'". Das war reine Blasmusik in kleiner, aber feiner Besetzung. Anrührend dagegen das Duett der Ott-Geschwister Anja-Viktoria und Lena-Bernadette mit ihrem zweistimmig gesungenen "Panis Angelicus" von César Franck. Zwei Stimmen, deren ungekünstelter Vortrag eine besondere Anmut auszeichnete, einfach schön fürs Gemüt.

Das galt auch für "A German Christmas", ein Potpourri weihnachtlicher Volkslieder, von "Alle Jahre wieder" bis "Süßer die Glocken nie klingen". Das erinnerte an Weihnachten zu einer Zeit, als man unter dem Christbaum noch gemeinsam sang. Den feierlichen Abschluss bildete, verstärkt durch "Brass-a-noble", das Orchester mit "Vom Himmel hoch", bis sich das Publikum eine Zugabe erklatschte. Das war ein unter die Haut gehendes, im bayerischen Dialekt gesungenes Duett von Anja und Lena. Ein Abendgebet, das das Leid in aller Welt in den Mittelpunkt stellte wie auch die von Anja-Viktoria teils in Mundart vorgetragenen Texte von Elisabeth Mauell, die zum Nachdenken anregten und das Programm abrundeten.

Dazu passte der eindringliche Appell von Martin Ott, der die Spenden der Zuhörer des Benefizkonzerts den Armen und Obdachlosen in Petersburg und Kiew widmet, deren Probleme er anschaulich schilderte. Ott dankte Pfarrer Albert Miorin für dessen Gastfreundlichkeit und bat ihn um einen Segen für das Auditorium. Der zögerte nicht und sprach nebenbei von einer "herrlichen, herzergreifenden Musik, die wir gehört haben". Dem konnten sich wohl alle Zuhörer anschließen, die dem Ensemble mit stehendem Applaus dankten und froh gestimmt, aber auch ein wenig nachdenklich, die Stadtpfarrkirche in die klirrende Kälte verließen.